Südwind-Kolumne

Zum Rauchen

Kärnten
16.12.2017 17:21

Kein Weihnachtsmärchen. Eine wahre Geschichte ohne Happy End. Sie erzählt von einer Frau, die ich bewundert habe. Gerade einmal 56 Jahre ist sie geworden. Gestorben, nein, elendig krepiert ist sie an Lungenkrebs. Ja, sie war Raucherin. Ein Packerl am Tag, über Jahrzehnte…

Zwei Jahre hat ihr Kampf gedauert. Am Ende war selbst jeder Atemzug ein Kampf. Die Angst vor dem Ersticken… Wie ein Fisch auf dem Trockenen liegen und keine Luft mehr bekommen. Die Lungenflügel vom Krebs aufgefressen, Metastasen überall, auch im Gehirn. Dann Chemo, die Schmerzen, zuletzt Morphium…

Die Tochter ein spätes Kind. Sie hat zusehen müssen, wie die Mutter immer weniger wird. Sie hat miterleben, sie hat mitleiden müssen, ALLES! Die vernichtende Diagnose, die bodenlose Angst, Ohnmacht, Verzweiflung, Resignation. Als die Mutter gestorben ist, war sie erst 15. Äußerlich ein junges Mädchen, innerlich eine uralte, gebrochene Frau. Als ich ihre Mutter das letzte Mal gesehen habe, hat sie den Tod weggelächelt. Sie wollte es mir leichter machen. Doch dieser eine Satz, hat sich mir eingebrannt. In seiner Bitternis: "Hätte ich doch nie mit dem Rauchen angefangen!"

Acht Jahre ist das her. Bis zu 14.000 Österreicher sind in der Zwischenzeit pro Jahr (!) an den Folgen des Tabakkonsums gestorben. Sie haben gewusst, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Und am bitteren Ende haben sich wohl alle gewünscht, niemals damit angefangen zu haben…

Irina Lino, Kärntner Krone

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