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12.11.2023

VITAL LEBEN IN DER STEIERMARK

Fragen zur Gesundheit richtig deuten

Auch Gesundheitskompetenz muss erlernt werden - damit man die Diagnose von Dr. Google nicht gleich in den falschen Hals bekommt. Foto: siro46 - stock.adobe.com

Welchen Quellen kann ich trauen, wenn ich etwas über meine Gesundheit wissen will? Einige Kriterien sind zu beachten. Welche das sind, erfahren Sie hier!

Schmerzt der Kopf, schuppt die Haut, sind die Augen gerötet, oder zwickt's im Bauch? Viele schnappen sich ihr Handy und befragen „Dr. Google“, wo der Schuh drücken könnte. Nicht selten ist der Schock plötzlich groß, denn der Kopfschmerz wird auf einmal zum unheilbaren Gehirntumor oder der krampfende Bauch zum bedrohlichen Blinddarmdurchbruch.

Genau das sollte nicht passieren. Natürlich soll damit der Griff zum Handy oder dem Tablet niemandem abspenstig gemacht werden. Doch sollte jeder Nutzer wissen, welchen Seiten er vertrauen kann und welche Informationen tatsächlich nützlich sind, ohne sofort Panikattacken auszulösen. „Gesundheitskompetenz“ heißt das Zauberwort, das seit die Menschheit im digitalen Zeitalter angekommen ist, immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, im Alltag Entscheidungen zu treffen, die gut für unsere Gesundheit sind“, bringt es Sandra Marczik-Zettinig vom Gesundheitsfonds Steiermark auf den Punkt. „Das ist keine Frage des Mediums, sondern eine Frage der Quelle.“

Welcher Quelle kann ich eigentlich vertrauen?

Was simpel klingt, ist aber oft nicht einfach zu bewerkstelligen. Denn es bedarf unter anderem Bildung und dadurch erlernter Fähigkeiten wie Lesekompetenz, um Informationen einschätzen zu können, ob diese tatsächlich seriös sind oder ob es sich nur um Werbung handelt. Medien für Gesundheitsinformationen sind heutzutage vor allem das Internet, TV-Kanäle, Bücher, Vorträge, Kurse usw.. Aus ihnen allen gilt es herauszufiltern, was gesund und gut für den einzelnen ist.

Beispiel Internet: Wie erkenne ich eine seriöse Quelle? „Prinzipiell kann das Internet eine gute Quelle sein. Das herauszufiltern ist fordernd, da es so viele Informationen gibt. Es kommt auf die Seite drauf an“, weiß Marczik-Zettinig. Einige Kriterien für ernst zu nehmende Seiten sind etwa ein Impressum, ob die Texte einfach und verständlich aufbereitet sind, es sich erkennbar um aktuelle Stände aus der Wissenschaft handelt, und ob die Inhalte neutral aufbereitet sind.

''Gesundheitskompetenz ist keine Frage des Mediums, sondern eine Frage der Quelle. Dafür sind ein paar Kriterien zu beachten.
Sandra Marczik-Zettinig
Gesundheitsfonds

Drei Fragen, die man stellen sollte

Gut verarbeitet sind laut der Expertin etwa die Seiten der Sozialversicherung, des Gesundheitsfonds oder des Bundesministeriums für Gesundheit, aber natürlich findet man auch auf Seiten von Ärzten immer wieder passende Hinweise und Tipps zu Gesundheitsthemen.

Generell gilt, dass man immer genau hinterfragen sollte, worum es geht. Ein Beispiel: Man ist beim Arzt, bekommt eine Diagnose oder einfach nur Hinweise, um seinen körperlichen Zustand zu verbessern. Diese drei Fragen sollten stets beantwortet und vom Patienten auch verstanden werden: Was habe ich, was kann ich jetzt tun, und warum soll ich das tun.? Marczik-Zettinig: „Es ist wichtig, zu verstehen, was los ist. Für manche ist es allerdings nicht einfach, Hemmschwellen zu überwinden. Man muss aber sein Gebrechen oder seinen körperlichen Zustand verstehen können, um die passenden Entscheidungen zu treffen.“

Wer seine Gesundheitskompetenz steigern will, kann das übrigens in speziellen Kursen üben. Welche Kurse gerade angeboten werden, erfährt man beim Gesundheitsfonds Steiermark.

von Monika König-Krisper


Dort erlernt man Gesundheitskompetenz

„Gesund am Tablet“ nennt sich ein Kurs, der sich speziell an Menschen in der Steiermark ab 60 Jahren richtet. Sie lernen nicht nur generell, wie man mit den Geräten umgeht und was sie alles können, sondern vor allem, wo und wie sie im World Wide Web zu seriösen Informationen die Gesundheit betreffend kommen und welche Quellen man lieber meiden sollte. Auch mögliche Betrugsversuche, wie sie aussehen usw., werden erläutert. Weitere Informationen zu den Kursen und ihren Inhalten erhält man unter https://www.gesund-informiert.at/gesundheitskurse