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12.11.2023

VITAL LEBEN IN DER STEIERMARK

Das Kreuz mit dem Kreuz

Foto: YURI ARCUR PRODUCTIONS #MS YAPR

Der wesentliche Stabilisator unseres Körpers muss in Schuss gehalten werden, um ordentlich arbeiten zu können. Jeder kann mit geringem Aufwand etwas tun.

Unser Rücken besteht aus der Wirbelsäule und zahlreichen Rückenmuskeln. Die Wirbelsäule stützt den Körper und den Kopf und bewirkt, dass sich die oberen und unteren Extremitäten koordiniert bewegen können. Unglaublich große Herausforderungen, die aber nicht immer bewerkstelligt werden können. Einen umfassenden Ratgeber zum Thema Rückengesundheit findet man auf sozialversicherung.at, die Informationen wurden vom Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Ronald Dorotka, in einem Ratgeber verarbeitet.

Laut ihm kämpfen rund 85 Prozent der Bevölkerung mit Rückenschmerzen. Bereits einer von zehn Jugendlichen klagt über Probleme mit dem Kreuz. Alarmierende Zahlen, dringender Handlungsbedarf besteht.

Ein komplexer Apparat sorgt für Herausforderungen

Mit gezielten Übungen kann man Rückenschmerzen eindämmen und entgegenwirken. Der Gang zum Experten ist aber notwendig. Foto: pololia - stock.adobe.com
Mit gezielten Übungen kann man Rückenschmerzen eindämmen und entgegenwirken. Der Gang zum Experten ist aber notwendig. Foto: pololia - stock.adobe.com

Um herauszufinden, wo genau es hapert, bedarf es allerdings genauer Untersuchungen. Denn der Rücken ist äußerst komplex aufgebaut. Schmerzen verursachen können die Wirbelsäule an sich, die Muskulatur, Tiefenmuskulatur, Knochen, Wirbel, aber auch Bandscheiben. Manchmal wirkt auch die Psyche ein und man verspürt tatsächlich Schmerzen, obwohl gar keine physischen Ursachen dahinterstecken.

Bemerkenswert: Beim Großteil der Menschen, welche an Rückenschmerzen leiden, können keine schweren körperlichen Ursachen dafür festgestellt werden. Man spricht hier auch von unspezifischen Rückenschmerzen. Die Auslöser dafür sind allerdings oftmals sehr wohl bekannt. Es handelt sich vorwiegend um zu wenig Bewegung, falsche Haltung, Übergewicht oder funktionelle Störungen. Um die tatsächliche Ursache ausfindig zu machen, bedarf es aber einer intensiven Aufklärungsarbeit. Das Problem muss nämlich an der Wurzel gepackt werden.

Jeder kann daran arbeiten, Rückenschmerzen vorzubeugen, oder, wenn bereits vorhanden, diese einzudämmen und im Idealfall wieder loszuwerden. Hier ein paar Tipps:

So kann man lästigen Rückenschmerzen vorbeugen

• Regelmäßige Bewegung sollte im Alltag Fixpunkt sein. Täglich eine halbe Stunde spazieren zu gehen hilft außerdem, Kalorien und Stress abzubauen. Aber: Nicht übertreiben! Wer noch nicht so geübt ist, sollte die Intensität des Trainings langsam steigern. Merke: Zu wenig Training bringt nichts, genau so führt auch ein Übertraining nicht zum Ziel.
• Im Idealfall lässt man sich vor dem Start ärztlich beraten und ein individuelles Trainingsprogramm zusammenstellen.
• Vor jedem Krafttraining sollte zuerst die Tiefenmuskulatur trainiert werden.
• Langes Sitzen und einseitige, schwere Körperarbeit vermeiden.
• Kommt man um langes Sitzen, wie etwa im Bürojob, nicht herum, sollten die jeweiligen Sitzmöglichkeiten dem Körper angepasst werden.
• Lange Handy- und Tablet-Nutzung vermeiden. Denn je tiefer der Kopf nach unten sinkt, desto höher fällt die Belastung auf die Halswirbelsäule aus. Und das kann zu Problemen führen.
• Im Falle von Übergewicht ist eine Reduzierung anzuraten.
• Bewegung ist, auch bei Beschwerden, wichtig. Bettruhe kann diese nämlich verschlimmern.

• Starke Schmerzen können mit Medikamenten überbrückt werden, dürfen aber nicht zur Dauerlösung werden. Erst wenn die Ursache klar ist, kann mit gezielten Maßnahmen gegengesteuert werden.
• Auch in den Alltag kann man zusätzliche Bewegung einbauen. Etwa beim Zähneputzen oder beim Kochen abwechselnd je fünf Sekunden auf einem Bein stehen.
• Statt dem Lift die Treppe benutzen, wenn möglich mit dem Rad zur Arbeit fahren oder zu Fuß gehen.
• Statt einem Sessel einen Gymnastikball oder ein instabiles Sitzkissen nutzen.
• Pausen in der Arbeit für Dehnübungen oder Einstandbeinübungen nutzen. Immer wieder einmal aufstehen und sich bewegen. Im Idealfall stellt der Arbeitgeber höhenverstellbare Tische zur Verfügung, um zwischen Sitzen und Stehen wechseln zu können.

von Monika König-Krisper

Info

Beinahe ein Fünftel der Bevölkerung klagt innerhalb eines Jahres mindestens einmal über Schmerzen im Nacken oder in der Halswirbelsäule. Häufiger betroffen ist laut Studien das weibliche Geschlecht (mit 23 Prozent). Mit zunehmendem Alter häufen sich die Beschwerden. Die häufigsten Ursachen liegen übrigens in mangelnder Bewegung, falscher Haltung und Übergewicht sowie funktionellen und psychischen Störungen.