Der Amoklauf an der Grazer Schule macht mich tief betroffen, nicht zuletzt, weil ich selbst Kinder im Alter der Opfer und des Täters habe. Ein Kind zu verlieren, ist wohl das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren kann. Ich kann die Wut und das Entsetzen in der Bevölkerung daher sehr gut nachvollziehen. Es ist legitim und notwendig zu hinterfragen, wie ein derart junger Mensch legal Zugang zu Waffen erhalten konnte und ob dies nicht hätte verhindert werden müssen. Auch die Frage, ob ein solcher Amoklauf durch strengere Regelungen tatsächlich hätte vermieden werden können, ist berechtigt. Was ich jedoch für falsch halte, ist der Ruf nach pauschalen Verboten für privaten Waffenbesitz. Eine solche Maßnahme würde lediglich dazu führen, dass sich ausschließlich Kriminelle weiterhin Waffen beschaffen, während rechtschaffene Bürger entrechtet werden. Die Sicherheit der Bevölkerung würde dadurch nicht gestärkt, im Gegenteil. Ich selbst bin Waffenbesitzer und unterliege regelmäßigen Kontrollen durch die Polizei, bei mir darf jederzeit überprüft werden, ob die Verwahrung usw. den Vorschriften entspricht. Bei Kriminellen hingegen ist dafür eine richterliche Verfügung erforderlich. Hier zeigt sich bereits ein deutliches Ungleichgewicht in der Handhabung. Was wir jetzt brauchen, ist keine überhastete Anlassgesetzgebung, sondern eine sachliche und tiefgehende Auseinandersetzung mit den Ursachen dieser Tat. Nur wenn wir verstehen, warum ein junger Mensch zu solch einer furchtbaren Tat fähig wird, können wir wirksame Präventionsmaßnahmen entwickeln. Emotionalisierung und Symbolpolitik helfen hier nicht weiter, wohlüberlegte, zielgerichtete Maßnahmen hingegen sehr wohl.
Mario Gubesch, BA MA MBA, Bad Hall
Erschienen am Sa, 14.6.2025
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