Rhodos brennt

Zugegebenermaßen ist es tragisch und für viele Urlauber ein Schrecken, dass halb Rhodos derzeit brennt. Doch dies hat absolut nichts mit dem Klimawandel zu tun, sondern ist von Menschen zu verantworten, die in der Regel nahezu jeden Sommer irgendwo in Griechenland Brände legen, um damit Landspekulationen aller Art für die Errichtung von Hotels und Feriensiedlungen durchführen zu können. Leider gelangen viele dieser gewollten Brände wegen der sommerlichen Trockenheit außer Kontrolle und vernichten so zusätzliche wertvolle Waldflächen. Ich erinnere mich noch an 1983, als halb Samos abbrannte und der Klimawandel noch kein Thema war. Selbstverständlich kam danach heraus, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hatte, weil irgendjemand das große Geld roch und abgebranntes Land eben leichter und billiger zu erschließen ist als bewaldetes. Es ist eine Schande, aber schlussendlich sind es auch wir „Nordländer“ selbst, die sich nach einem warmen Feriendomizil für die Wintermonate sehnen und den griechischen Immobilienmarkt dadurch zusätzlich im wahrsten Sinn des Wortes befeuern. Ich sah mir kürzlich wieder einmal einen alten Super-8-Film von Samos an, den ich 1983 nach der Brandkatastrophe dort gedreht hatte. Alles war schwarz und verkohlt, so weit das Auge reichte. Wer heute durch das Innere von Samos fährt, findet kaum noch Spuren dieser gewaltigen Brandkatastrophe. Die Natur hat neue Wälder entstehen lassen – Wälder und Flächen, die leider wieder im Fokus diverser Spekulanten stehen, die nur auf ihre Chance warten, diese in Flammen aufgehen zu lassen.