Das freie Wort

Nachhilfe boomt

Heutzutage darf/kann beinahe jeder Volksschulabgänger das Gymnasium besuchen. Volksschullehrer haben sich längst der Notenwahrheit und damit des enormen Drucks von Schülereltern entledigt und beurteilen auch lernschwächere Schüler mit Sehr gut oder Gut in allen Fächern, um einer „AHS-Karriere“ des Kindes nicht im Wege zu stehen. Gymnasien keilen um jeden einzelnen Schüler. Schnuppertage werden zur Showtime. In diesen wird den Volksschulabgängern die Wunderwelt Gymnasium präsentiert, ergo wählen auch lernschwächere Schüler das Gymnasium und sind dort deplatziert. Allzu schnell wird für viele (restlos) überforderte Kids diese Wunderwelt zur Leidenswelt. Ein mehrjähriger, zäher, deprimierender Schulalltag wird zur Tortur. Aus Vorfreude, Begeisterung und Lust werden im Nu Enttäuschung, Entmutigung und Frust. Eine Unzahl von Nachhilfestunden ist vorprogrammiert. Für Tausende Schüler/innen sind die Ferien bereits jetzt vorbei. Ab sofort heißt es tägliche intensive professionelle Nachhilfe, um (hoffentlich) bei den Wiederholungsprüfungen zu bestehen. Nachhilfeinstitute boomen. Die umgehende Wiedereinführung der Aufnahmeprüfung für ausnahmslos jeden Gymnasiumsschüler in spe wäre der einzig richtige Weg aus diesem bildungspolitischen Debakel. Mit einem Schlag würden Gymnasien und Mittelschulen aufgewertet und Schülereltern finanziell entlastet, würde unnötiges Schülerleid vermieden und enormer Druck von den VS-Lehrern genommen. Win-win für alle!

Sepp Schnöll, Kuchl

Erschienen am Fr, 19.8.2022

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