Zum Abschied gibt Jean-Claude Juncker den Europäern die Richtung vor: „Kampf gegen den Nationalismus.“ Es stimmt, dass in unserer europäischen Geschichte allzu oft die Völker (Nationen) in schrecklichen Kriegen mit Millionen Toten aufeinandergehetzt wurden. Man kann nur hoffen, dass die Europäer aus ihrer Geschichte gelernt haben. Die Bedrohungslage ist heute durch die Migration aus Afrika und Asien und die Ausbreitung des Islams ohnehin eine andere. Als mehrsprachiger Bürger des sehr kleinen Staates Luxemburg hat Juncker natürlich Schwierigkeiten nachzuempfinden, was Nationalgefühl im positiven Sinn bedeutet. Die Bürger eines großen Staates und Volkes wie die Deutschen, Engländer, Franzosen, Spanier usw. tun sich da leichter. Europa ist nicht ein am Reißbrett entstandener Menscheneintopf, sondern ein Kontinent, auf dem viele Völker (Nationen) – hoffentlich in Zukunft friedlich – zusammenleben. Zum besseren Verständnis: Es gibt zwei Nationalitäten – die Staatsnation und die Volksnation. Ein Türke, der deutscher Staatsbürger geworden ist, hat eine deutsche Staatsnationalität, behält aber natürlich seinen türkischen Ursprung, also seine Volksnationalität. Genauso sind die deutschsprachigen Südtiroler durch ihren Anschluss an Italien natürlich nur hinsichtlich ihrer Staatsbürgerschaft Italiener geworden. Sie bleiben und sind, was sie immer waren: deutschsprachige Tiroler. Auch wir deutschsprachigen Österreicher sind Teil einer Staatsnation (Staatsbürger) und einer Volksnation, deren deutlichster Ausdruck unsere gemeinsame Muttersprache ist. Staatsnation oder Volksnation hin oder her, das friedliche Zusammenleben auf unserem kleinen und engen Kontinent ist das Wichtigste: Übersteigerter Nationalismus und ein gesundes National- und Heimatgefühl sind allerdings zwei Paar Schuhe. Dies hätte Juncker in seinen Abschiedsworten zum Ausdruck bringen sollen.
Mag. Armin Fitzka, Salzburg
Erschienen am Mo, 2.12.2019
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