Gaisch-Telefonat

Es ist für mich unfassbar, in welcher Welt manche Menschen leben. Als ich heute um 12.30 Uhr auf Radio Steiermark das Audio-File des Gespräches zwischen dem stellvertretenden Landespolizeidirektor der Steiermark, Hofrat Mag. Alexander Gaisch, und einem Beamten der Notrufzentrale hörte, fühlte ich mich zurückversetzt in das Feudalherrengehabe des tiefsten Mittelalters. Diese ungeheure Arroganz, von der die Wortspenden des Hofrates getragen waren, lassen für mich die Vermutung zu: Da fehlt es irgendwo gröber; ob an der charakterlichen Eignung oder an der Ausbildung, vermag ich nicht zu beurteilen. Das zu meiner Zeit noch gültige „Führen durch Vorbild“ müsste sich jedenfalls gänzlich anders anhören. Es ist zu hoffen, dass das Innenministerium die Causa gründlich untersucht und klare Konsequenzen zieht. Als österreichischer Staatsbürger wünsche ich mir, dass man Führungsfunktionen bei der Polizei nur mit Personen besetzt, die in ihrem Denken und Handeln im 21. Jahrhundert angekommen sind. Überall dort, wo es noch Relikte früherer Zeiten gibt, herrscht Handlungsbedarf. Als langjährigem Personalvertreter und Gewerkschafter der Exekutive tut mir derlei Fehlverhalten in tiefstem Herzen weh.