Offiziell sind Zahlen dazu da, um Fakten zu schaffen. Das ist nicht immer so. Zu oft verschleiern Zahlen nämlich die Tatsachen, also das eigentlich Wesentliche. Etwa wenn es darum geht, die Pensionsproblematik, die, spätestens wenn sich die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt verabschieden, zur Pensionsdramatik wird, kleinzureden. Oder wenn man mittels des Postens „Sonderausgaben“ den tatsächlichen Schuldenstand eines Landes verschleiert. Diesen vermeintlich schönen Schein erleben wir auch in Sachen Kriminalitätsstatistik. Und bezüglich eines diesjährigen Überschusses im heimischen Staatshaushalt. Dass es in Sachen Sicherheit in den letzten Jahren bergab gegangen ist, ist kein subjektives Gefühl, sondern eine Tatsache. Jenen Medien, die über diverse Vorfälle berichten, vorzuwerfen, dass sie mit ihrer offenen und ungeschönten Art und Weise der Berichterstattung nur für unnötige Unruhe sorgen, ist einfach Schwachsinn pur. Aggression und Gewalt haben nun einmal zugenommen. Dass bei Weitem nicht einmal die Hälfte davon tatsächlich auch angezeigt wird, ändert gar nichts daran. Beim Thema Diebstahl ist das nicht anders. Verharmlosungen jeder Art kann man nur dreiste Verantwortungslosigkeit nennen. Das gilt auch für den diesjährigen Überschuss im Staatshaushalt. Zwischen ein und eineinhalb Milliarden sollen es sein, die am Ende des Jahres unter dem Strich übrig bleiben. Auch das klingt besser, als es tatsächlich ist. Weil kein einziges Problem des heimischen Staatshaushalts tatsächlich gelöst ist. Weil der angebliche Sanierungserfolg ausschließlich zwei Faktoren geschuldet ist. Einer um 0,4 Prozent höheren Steuer- und Abgabenquote, die uns aufs Aug gedrückt wurde. Und einer bayerischen Hypo-Affäre-Rückzahlung an die Republik in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Also, bitte schön, immer die Kirche im Dorf lassen und die staatlichen Wunden beim Namen nennen. Keine von den zuvor auf die lange Bank geschobenen Hausaufgaben wurde erledigt. Die kommende neue heimische Bundesregierung hat genug zu tun, ihr wird mit Sicherheit nicht langweilig. Und zwar unabhängig davon, wie diese letztlich aussieht.
Christian Stafflinger, Linz
Erschienen am Mo, 25.11.2019
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