Griechenland verlässt nach acht Jahren den Euro-Rettungsschirm? Griechenland lässt die Krise hinter sich? Griechenland kann wieder auf eigenen Beinen stehen? Dass ich nicht lache! Für wie dumm halten diverse Eurokraten das Volk eigentlich? Offensichtlich für total behämmert! Also dann, nur mal zur Klarstellung: Griechenland verlässt nach acht Jahren gar nicht den Euro-Rettungsschirm. Griechenland verlässt den europäischen Banken-Rettungsschirm! Dorthin sind nämlich die meisten der Gelder geflossen, die offiziell für die „Griechenland-Rettung“ bestimmt waren. Geld zur fragwürdigen Belohnung und unverdienten Rettung der Banken, für deren Fortsetzung ihrer Risikogeschäfte, Zins- und Goldkursmanipulationen, sowie für die Vermehrung der uneinbringlichen Kredite in den letzten zehn Jahren. Denn eins sollte uns völlig klar sein. Sogenannte „brave Banken“ sind selbst heute noch eine überschaubare Minderheit. Die Rechnung dafür zahlen eines Tages natürlich wir, die europäischen Steuerzahler. Wie alles andere von der teils wahnwitzigen Sorte auch! Natürlich ist Griechenland noch immer umschlungen von Problemen. Wie soll denn das bitte auch anders sein, wenn die Schulden mehr und nicht weniger geworden sind, wenn das BIP um rund 25 Prozent gefallen ist, wenn nennenswerte Spielräume für Investitionen aufgrund der einschnürenden Sparprogramme fehlen und wenn die Kaufkraft der Griechen durch immer noch hohe Arbeitslosigkeit und damit fortschreitende Verarmung unterhalb der Wahrnehmungsgrenze liegt? Griechenland ist alles andere als aus dem Gröbsten heraußen. Griechenland ist genau genommen noch immer pleite. Griechenland ist noch immer eines jener Länder, denen der Euro die Luft zum Atmen nimmt. Reformen hin oder her. Der aktuelle Mini-Kapitalpuffer reicht für maximal zwei Jahre. Wenn nicht vorher die Folgen der weiter eskalierenden Türkei-Krise Griechenland und seine Banken mit voller Wucht treffen. Und dann? Das Gerede vom Ende der europäischen Krise ist immer noch das, was es in den letzten Jahren immer war. Eine unglaublich dreiste Heuchelei samt Volksverdummung!
Christian Stafflinger, Linz
Erschienen am Mi, 22.8.2018
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