Pfarramt-Bande

Mit Beute nach Rumänien

Salzburg
23.11.2017 15:06

Nachdem eine Bande zuletzt auch in Salzburg in sieben Pfarrämter eingebrochen und dort verwahrtes Geld gestohlen hat, konnten nun drei Rumänen festgenommen werden - die "Krone" berichtete bereits ausführlich. Die gemeinen Verbrecher finanzierten mit ihren Coups ihren Lebensunterhalt.

In Nieder- und Oberösterreich waren die drei 26, 27 und 28 Jahre alten Rumänen bereits seit September auf Beutezug. Zuerst schlugen sie in Geschäften und Firmen zu. Dann verlagerten sie sich auf Schulen und Kindergärten. „Das waren natürlich leichte Ziele. Da ist in der Nacht niemand“, weiß Chefinspektor Rudolf Frühwirth aus Linz. Danach spezialisierte sich das Trio auf Pfarrämter. „Man glaubt es nicht, aber die haben fast überall genügend Bargeld erbeutet“, so Frühwirth. Knapp 80 Pfarrhöfe haben die drei geplündert. Nachdem Ober- und Niederösterreich abgegrast waren, ging es in Salzburg los. In Niederalm, Anif, Elixhausen, Hallein-Rif, in Neumarkt und in Henndorf machten die Rumänen Beute.

 Besonders frech gingen sie bei Pfarrer Petrus Eder in Grödig vor. „Ich hatte meine Schlüssel auf der Anrichte liegen. Und bei uns gibt es neben der Eingangstür ein kleines Guckloch. Da sind sie mit einem Holz-Stiel reingefahren und haben den Schlüsselbund einfach hinausgezogen“, schildert der Pfarrer der „Krone.“. Das Trio erbeutete in Grödig mehrere Hundert Euro. Und Pfarrer Petrus Eder hat aus dem Vorfall gelernt: „Der Schlüsselbund bleibt jetzt in meiner Hosentasche. Auch wenn ich schlafen gehe.“ Zwei der drei Männer waren in Neuhofen (OÖ) gemeldet. „Sie sind meist für ein paar Wochen zum Einbrechen nach Österreich gekommen. Dann sind sie wieder nach Rumänien gefahren und haben das Geld auch ihren Familien gebracht“, schildert Ermittler Rudolf Frühwirth.

Einer der Rumänen war in Österreich ein „U-Boot“, er war nirgends gemeldet. Nur einer der drei ging auch einem legalen Teilzeit-Job im Gastgewerbe nach.

Die Pfarrämter werden vermutlich keine Entschädigung erhalten. „Wir haben nur noch eine geringe Bargeldmenge bei den Männern sichergestellt. Das war das, was sie zuvor aus zwei Pfarrämtern in Groß Gerungs und Sandl gestohlen haben. Im Kofferraum ihres BMW konnten wir zudem das Einbruchswerkzeug sicherstellen, darunter eine Flex, mit der sie Tresore öffneten, sagt Frühwirth.

Zugriff nach dem Beutezug
Die Ermittler stellten die Bande direkt nach den letzten zwei Coups. Sie hatten sich schon auf die Lauer gelegt, da die Adresse in Neuhofen bekannt geworden war. Die Bande soll insgesamt 150.000 € Schaden angerichtet haben. Die meisten Coups haben sie bereits zugegeben. „Jetzt geht es an die Kleinarbeit. Bis wir da Bilanz ziehen können, wird es wohl noch länger dauern“, bedauert Frühwirth. Die Erzdiözese Salzburg hatte sofort nach den ersten Einbrüchen alle Pfarren per Email zur Vorsicht angehalten.

Manuela Kappes, Krone Zeitung

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