7017 Auffahrunfälle

Mit Video-Kameras auf der Jagd nach Dränglern

Tirol
20.10.2017 15:41

Schwere Auffahrunfälle auf der A12 haben sich in letzter Zeit gehäuft. Bis Ende August gab es in Tirol bereits 7017 (!) Fälle. Oft wird der empfohlene Sicherheitsabstand von zwei Sekunden nicht eingehalten. Saftige Strafen sind - zurecht - die Konsequenz. Der Appell der Polizei: "Rücksichtsloses Drängeln ist zu vermeiden!"

An etlichen Stellen auf der Inntal- sowie Brennerautobahn gibt es diverse Messstellen. "Zum einen führen wir bei Pkw- und Lkw-Lenkern stationäre Messungen von Autobahnbrücken aus durch, zum anderen wird das Abstandsverhalten auch von Zivilstreifen überprüft", verdeutlicht Markus Widmann, Leiter der Landesverkehrsabteilung. Dabei werden die Übertretungen sofort geahndet - entweder vor Ort oder mittels einer Anzeige.

Zwei-Sekunden-Sicherheitsabstand

Der empfohlene Sicherheitsabstand ist zwei Sekunden. "Bei 130 km/h sind das etwa 70 Meter, bei 100 km/h sind es ungefähr 55 Meter", weiß Widmann. Wird dieser nicht eingehalten, blühen einem saftige Strafen. "Beträgt der Abstand unter 0,2 Sekunden, gibt es eine Anzeige, eine Geldstrafe sowie einen sechsmonatigen Führerscheinentzug", sagt Klaus Kiechl, Leiter der Verkehrsabteilung der BH Innsbruck. Bei 100 km/h wären dies fünf anstatt 55 Meter.

Hohes Strafmaß

Liegt der Abstand zwischen 0,2 und 0,39 Sekunden, flattern eine Anzeige sowie eine Geldstrafe ins Haus. Außerdem wird das als Vormerkdelikt geahndet. "Man wird für zwei Jahre vorgemerkt, begeht man in dieser Zeit ein weiteres Vormerkdelikt - wie etwa eine Alkoholisierung am Steuer zwischen 0,5 und 0,8 Promille - wird man in der Regel zur teuren Nachschulung gebeten. Diese kostet um die 500 Euro", klärt Kiechl auf. Außerdem verlängere sich der Beobachtungszeitraum um ein weiteres Jahr.

Haltloses Argument

Anzeigen und Geldstrafen blühen einem auch bei Abständen zwischen 0,4 und 0,49 Sekunden sowie zwischen 0,5 und 0,8 Sekunden. Häufig kommt von Seiten der Verkehrssünder das Argument, dass ihnen ein anderer Fahrer hineingeschnitten ist, sie deshalb so nah aufgefahren sind und sie die Strafe nicht zahlen wollen. "Doch dieses Argument ist nicht gültig. Mittels einer Kamera ermitteln wir die genaue Aufnahme vom Zulauf zur Messstrecke. Wir schauen uns an, ob währenddessen etwa ein Fahrstreifenwechsel stattfindet. Wenn ja, werden diese Fälle nicht geahndet", teilt Widmann mit.

Maßnahme rettet Leben

Fazit: Das Einhalten des empfohlenen Sicherheitsabstandes schont nicht nur die Geldtasche, sondern rettet auch Leben.

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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