Unter die Haut

Promis und ihr „Peckerl“ für die Ewigkeit

Salzburg
24.07.2017 17:20

Was haben Alexander Zickler, Jonatan Soriano, Felix Baumgartner und Reinfried Herbst gemeinsam? Sie alle haben sich vom erfahrenen Tätowierer Clemens Ritl ein Symbol für die Ewigkeit unter die Haut stechen lassen.

Seit 20 Jahren bringt Clemens Ritl Farbe unter die Haut, seit 10 Jahren in seinem eigenen Studio, dem C.I.A. in der Salzburger Bayerhamerstraße. Bei ihm gehen die Fußball-Stars von Red Bull ein und aus. "Die halbe Mannschaft war schon bei mir. Bei den Kickern ist es mit der Terminfindung etwas schwierig, sie kommen meist am Abend, da haben sie ihre Ruhe", erzählt Ritl, dass die Fußballer religiöse Motive und die Farben schwarz-weiß bevorzugen. Alles was im Studio gesprochen wird, bleibt im Studio. Seine Kunden bauen Vertrauen auf, "das hat fast was Therapeutisches".

Diese Diskretion schätzen nicht nur Sportler. Zur besonders großen Freude des Rock'n'Roll und Metal-Fans durfte er sein Handwerk auch schon an Doug Aldrich und Marco Mendoza, zwei berühmte Musiker aus L.A. (Band "The Dead Daisies") und einstige Mitglieder von "Whitesnake" ausüben. "Vor ihrem Auftritt im Rockhouse habe ich sie fünf Stunden lang tätowiert. Natürlich bin ich bei Rockmusikern nervös. Aber ich bin schon so Profi, dass ich nicht zittere", spricht der 49-Jährige über seine Berufung, zu der er erst im Alter von 30 kam. Zuvor hat er eine eigene Firma im Wirtschaftssektor geführt. Seine Frau Bene hat ihn anhand seiner selbstgemalten Bilder in der Wohnung zum Umsatteln auf den jetzigen Job bewogen. Die Firma wurde verkauft. Seitdem hat sich sein Leben völlig verändert, er ist Tätowierer aus tiefstem Herzen. "Zeichnen muss man können, das Motiv am Körper schön rausbringen und die Körpersymmetrie sehen. Das macht einen guten Tätowierer aus", so Ritl. Und seine Frau Bene ergänzt: "Es ist eine Schande, dass Tätowierer noch kein Lehrberuf ist. Es ist ein Handwerk, das gescheit gelernt gehört. In den ersten zwei Jahren kannst du echt wenig. Learning by doing."

Clemens und sein Team ergänzen sich perfekt. Der Chef selbst ist Tätowierer der alten Schule und in Sachen Motiven ein Allrounder. Seine Frau Bene ist spezialisiert auf Schriften, Corinna hat sich den Mandalas verschrieben und Alex bringt ganz viel bunte Farbe unter die Haut.

Wer sich also für ein Symbol für die Ewigkeit entscheidet, ist in dem 170 m2- Laden, in dem ausschließlich Rock aus den Lautsprechern tönt, bestens aufgehoben. Und wer weiß, vielleicht liegt auch ein Promi auf der Liege nebenan.

Sandra Aigner, Kronen Zeitung

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