Demos in Leibnitz und Graz, scharfe Kritik an Politikern und Beamten, Existenzängste: Im Frühjahr machte die Bürgerinitiative "Zukunft Landwirtschaft" gegen die neue Grundwasserverordnung für Teile der Südsteiermark mobil. Nun ist der Herbst ins Land gezogen, und ein Frieden in der Sache scheint in Reichweite.
"Wir haben nicht alles erreicht, was wir wollten. Aber ein neuer Weg ist da." Andreas Ortner zieht als Sprecher der Bürgerinitiative ein durchaus positives Resümee über ein hochkarätig besetztes Treffen diese Woche: die zuständigen Landesräte Johann Seitinger und Anton Lang, Vertreter der Landwirtschaftskammer, Wasserverbände und Landes-Fachabteilungen. Auch TU-Graz-Rektor Harald Kainz ist involviert. "Es ist sehr positiv, dass alle an einen Tisch gesessen sind und zusammenarbeiten", meint Ortner.
Bodenbewertungen als Knackpunkt
Das Ergebnis des Treffens ist ein Memorandum, in dem gemeinsame Ziele und die weitere Vorgehensweise von fünf Arbeitsgruppen festgehalten werden. So soll das umstrittene Grundwasserschutzprogramm, das - dem Verlauf der Mur folgend - von Graz bis Bad Radkersburg gilt, angepasst werden. Knackpunkt ist die Neubewertung der Ertragslagen. Sie legen fest, wann und wie ein Acker gedüngt werden darf. Die Landwirte üben an den derzeitigen Einstufungen viel Kritik. "Teilweise gehen die Bewertungen 30 Jahre zurück, die Böden sind jetzt aber ganz anders", sagt Ortner. Ebenfalls positiv für die Bauern: Die wasserrechtlichen Bewilligungsverfahren sollen vereinfacht werden.
Doch die Landwirte sind selbst auch gefordert. So soll bis Ende 2020 das Gülle-Speichervolumen bei den Schweinemastbetrieben um insgesamt 100.000 m³ steigen. Zudem ist der Aufbau einer Datenbank vorgesehen, in der die Stickstoffdaten für jedes Feldstück in den Gebieten erfasst werden.
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