Nazi-Drama

“Die Geliebte des Teufels”: Markovics als Goebbels

Kino
13.04.2016 10:46

Die Geschichte ist - sofern sie sich so zugetragen hat - tatsächlich filmreif: Mitte der 30er-Jahre erhofft sich die tschechische Schauspielerin Lida Baarova von einer Affäre mit NS-Propagandaminister Joseph Goebbels Ruhm, doch verbrennt sich am Feuer. Der tschechische Kinohit "Die Geliebte des Teufels" verpackt das Kuriosum in ein Melodram mit dem Wiener Karl Markovics als Goebbels.

Die tschechische Jungschauspielerin Lida Baarova hat es geschafft: In den berühmten Babelsberger Filmstudios in Berlin soll sie 1934 ihren ersten deutschen Spielfilm drehen. Als Co-Star steht ihr ausgerechnet der attraktive Filmstar Gustav Fröhlich zur Seite, mit dem sie schon bald eine Liaison eingeht und eine Villa bezieht. Doch auch der benachbarte NS-Propagandaminister Joseph Goebbels hat ein Auge auf die junge Tschechin geworfen - und weil Fröhlich sich partout nicht von seiner ungarisch-jüdischen Frau trennen will, gibt sich Lida bald den Avancen des drittmächtigsten Manns im Deutschen Reich hin.

Was freilich einen Karrieresprung für Baarova bedeutet, wird ihr schon bald zum Verhängnis: Goebbels' Frau Magda bittet Adolf Hitler (Pavel Kriz) persönlich, der Affäre ein Ende zu setzen. Und weil der von Anfang an selbst verzaubert von der Aktrice mit dem tschechischen Akzent war, befiehlt er Goebbels, den Kontakt abzubrechen. Weil Lida ohne Unterstützung von oben in Berlin nicht mehr drehen kann, flüchtet sie über Nacht in die alte Heimat - wo sie als Goebbels' Ex-Geliebte vom Volk angefeindet und nach Ende des Krieges als Nazi-Kollaborateurin inhaftiert wird.

(Bild: Thimfilm)
(Bild: Thimfilm)
(Bild: Thimfilm)
(Bild: Thimfilm)
(Bild: Thimfilm)
(Bild: Thimfilm)

"Die Geliebte des Teufels" ist nach der Doku "Das Verderben der Schönheit" die zweite tschechische Produktion in diesem Jahr, die sich der umstrittenen Schauspielerin widmet. Und das Interesse beschränkt sich nicht nur auf Filmemacher: Mehr als eine halbe Million Zuschauer generierte der Film von Regisseur Filip Renc in Tschechien und der Slowakei nach Angaben des Verleihs.

In Österreich könnte das Drama zumindest dank seiner hierzulande bekannten Hauptdarsteller Aufmerksamkeit generieren: Neben Markovics ("Die Fälscher") als Goebbels ist Gedeon Burkhard ("Kommissar Rex") als Ufa-Star Gustav Fröhlich zu sehen.

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