Obertauern

Türsteher als dreister Dieb von Jacken

Salzburg
11.04.2016 22:31

Eigentlich ist es die Aufgabe eines Securitys, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Eigentlich. Das hat ein 21-jähriger Türsteher aus Slowenien wohl zu wörtlich genommen und räumte in einem Lokal in Obertauern ordentlich auf. Vier hochwertige Jacken von Gästen verfrachtete er kurzerhand ins Auto seines Kollegen.

Da traute ein 21-jähriger Pongauer wohl seinen Augen nicht, als er beobachtete, wie der Türsteher des Lokals vollbepackt mit den vier Markenjacken aus Daune im mittelpreisigen Segment zum Fahrzeug seines Security-Kollegen ging und diese dort deponierte. Darauf angesprochen kam es zunächst zu einem lautstarken Streit, der dann in einer Schlägerei zwischen vier slowenischen Türstehern im Alter von 19 bis 31 Jahren und vier Einheimischen endete. Im Endeffekt wurden dabei alle vier Pongauer im Alter von 20 bis 22 Jahren leicht verletzt. Umgehend verständigten sie die Polizei. Es stellte sich heraus, dass diese von den Türstehern sogar mit dem Umbringen bedroht wurden. Das Videomaterial eines nahe gelegenen Hotelbetreibers zeigt eindeutig, dass der 21-jährige Security die Jacken zum Auto brachte. Alle Beschuldigten werden angezeigt. Die Jacken-Besitzer, die mittlerweile abgereist sind, müssen sich noch etwas gedulden, bis sie sich wieder in ihr beliebtes Gewand hüllen können. Die Polizei hat die Daunenjacken jedenfalls sichergestellt.

Franz Josef Schwaiger, Einsatzleiter der Securitas Sicherheitsdienstleistungen GmbH kennt ähnliche Vorfälle: "Ich habe schön oft erlebt, dass Garderobenzettel ausgegeben werden und die Kleidungsstücke dann bei der Abholung plötzlich nicht mehr da sind. Dann heißt es ,Hier, nimm dafür eine andere‘. Das geht natürlich auch nicht." Die Hauptkunden von Securitas sind sehr angesehen, gewöhnliche Türsteherarbeiten machen sie selten, nur bei Veranstaltungen. Beispielsweise das "Take 5" in Kitzbühel ist ein Kunde. "Türsteher haben die Aufgabe, Gäste höflich zu empfangen, ihnen aus den Jacken zu helfen und diese bei den Garderobenleuten abzugeben, die diese mit System aufhängen. Wird der Ablauf durch Streit oder Rangelei gestört, wird seitens des Personals höflich eingeschritten, damit nichts passiert", erklärt Schwaiger.

Securitys werden über Polizei geprüft
Jeder Security wird über die Polizei sicherheitsüberprüft. "Erst wenn die Prüfung einwandfrei ist und es sich um einen EU-Bürger mit einwandfreiem Leumund handelt, wird die Person auch bei uns angestellt. Während der Arbeitszeit herrscht striktes Alkoholverbot, keinem Mitarbeiter ist es erlaubt, dass er Getränke mit raus nimmt. Zusätzlich ist immer ein Hauptverantwortlicher dabei, sprich ein erfahrener Einsatzleiter, der langjähriger Mitarbeiter ist", beschreibt Schwaiger die Regeln bei Securitas. Er selbst hat erst vor zwei Wochen auf der Postalm im Zillertal erlebt, dass Gäste die Securitys mit Geld bestechen, um etwa auf der Bar sitzen zu dürfen, wo sonst keiner sitzt. "Bestechung geht gar nicht", so der Objektmanager.

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