Insgesamt 2,3 Millionen Euro hat die crossmediale Kampagne - zum Einsatz kommen Plakate, Printsujets, TV- und Radio-Werbespots sowie Online- und Social-Media-Aktivitäten – gekostet. Ein Schwerpunkt startet zu Ferienbeginn, der zweite wird zu Ferienende anlaufen. Dabei sollen die Sujets der Kampagne - ein erster Clip (siehe Video) wurde am Donnerstag auf YouTube veröffentlicht - vor allem darauf hinweisen, dass Kinder als schwächste Verkehrsteilnehmer besonders zu schützen und aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind.
Kinder als "besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer"
Kleinere Schrittlänge und Körpergröße, Sturzgefahr, ein engeres Gesichtsfeld und ein höherer Bewegungsdrang mache Kinder zu besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern, so Othmar Thann, Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. "Kinder haben eine andere Wahrnehmung, es fällt ihnen schwer zu verstehen, dass nicht alle Verkehrsteilnehmer das gleiche Blickfeld haben wie sie", schilderte auch Manuel Sprung, Professor für klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Wien.
2012 starben acht Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren auf Österreichs Straßen. Rund 3.000 Kinder werden jährlich in Unfälle verwickelt, 38 davon als Mitfahrer im Pkw, 27 Prozent als Fußgänger und 21 Prozent als Fahrradfahrer. Die neue Kampagne nimmt beide Seiten auf und wirbt sowohl für "die Sensibilisierung der Erwachsenen bei aufmerksamem und bremsbereitem Fahren, als auch für mehr Sicherheit im Auto durch richtiges Anschnallen der Kinder", wie der Kreativleiter der Kampagne, Rudi Kobza, bei der Präsentation erklärte.
Österreich bei Unfällen mit Kindern "leider nur im Mittelfeld"
Mit täglich acht Unfällen mit Kindern bewege man sich Thann zufolge international "leider nur im Mittelfeld". "Wir müssen unser Verkehrsgeschehen auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer einstellen", so Thann, etwa durch Begegnungszonen und Kreuzungsanpassungen. Aber auch die Eltern wolle man verstärkt in die Pflicht nehmen: Das derzeit häufigste Vormerkdelikt sei die nicht ordnungsgemäße Sicherung des Kindersitzes.
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