Immer mehr Betroffene

Kein Geld im Börsel: Armutsfalle schnappt rasch zu

Niederösterreich
09.05.2024 11:00

Teuerung und hohe Energiekosten treiben immer mehr Familien in die Schuldenfalle und damit in die Armut. Besonders hart trifft das die Jüngsten – fast 6000 Kinder müssen bereits an den Ausgabestellen des Roten Kreuzes in Niederösterreich versorgt werden. 

Einen rasanten Anstieg registriert das Rote Kreuz bei der Inanspruchnahme seiner Hilfsangebote für in finanzielle Nöte geratene Menschen. „Bei den Spontanhilfeanträgen gibt es ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagt Präsident Hans Ebner.

Obst und Gemüse gefragt
Doch auch an den 35 Ausgabestellen für Lebensmittel wird der Andrang spürbar größer, bestätigt Hannes Buxbaum, Landesdirektor der Sozialen Dienste der Rettungsorganisation.: „Von den 15.877 Menschen, die wir hier versorgen, sind 37 Prozent Kinder!“ Daher wird bei der „Junior Tafel“ auf gesunde, kindgerechte Ernährung geachtet. „Da sind wir auf der Suche nach langfristigen Kooperationspartnern, besonders Obst und Gemüse werden benötigt“, betont Buxbaum.

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Dahinter stehen Schicksale. Wenn Menschen von  Armut betroffen sind, hat das massive Auswirkungen auf ihr Leben.

Hannes Buxbaum, Soziale Dienste des Roten Kreuzes

Bildung ist wichtig
Doch es geht auch um „geistige Nahrung“ im Kampf gegen die Armut. Bei den Lernförderprogrammen verzeichnet das Rote Kreuz in NÖ ebenfalls verstärkten Zulauf. „2023 haben wir 3550 Kinder beim Lernen unterstützt, im Jahr davor waren es erst knapp 2600“, berichtet Ebner. Für den Rotkreuz-Präsidenten ist Bildung ein wesentlicher Faktor  bei der Armutsprävention: „Leider haben auch in Österreich nicht alle Kinder die gleichen Chancen.“

Kinder verlieren Zukunftsaussichten
Als Gründe, warum die Armutsfalle in immer mehr Familien zuschnappt, orten die Rotkreuz-Helfer vor allem die Teuerung und die noch immer hohen Energiekosten: „Oft geht es um Beträge von mehreren tausend Euro!“  Die Auswirkungen von Armut für die Familien sind jedenfalls gravierend. Es kommt zu Einschränkungen der sozialen Teilhabe, der Ausbildung, der Gesundheitsvorsorge – und vor allem bei den Kindern auf deren Zukunftsaussichten. 

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