Endlich einmal gute Nachrichten aus dem steirischen Gesundheitswesen: Durch Aufstockung von Betten und personellen Ressourcen können an der Grazer Uniklinik bereits ab März mehr tagesklinische Herzkatheter-Eingriffe durchgeführt werden.
Auf der Grazer Universitätsklinik für Innere Medizin können ab März mehr tagesklinische Herzkathetereingriffe durchgeführt werden. Möglich wird das durch acht zusätzliche Betten, die bisher für stationäre Eingriffe gesperrt waren sowie durch die Bereitstellung des entsprechenden Personals. Der Maßnahme ist ein Pilotprojekt im Jänner vorhergegangen, sie soll jährlich 1500 bis 2000 Eingriffe mehr ermöglichen, hieß es am Donnerstag bei einem Pressegespräch.
Um die Wartezeiten auf den oft lebensrettenden Eingriff zu verkürzen, wurde im Jänner in der Klinischen Abteilung für Kardiologie ein dreiwöchiges Pilotprojekt durchgeführt. Durch acht zusätzliche Betten und Bereitstellung der personellen Ressourcen - die im Vergleich zu stationären Aufhalten wesentlich geringer ausfallen - ist es gelungen, 84 Personen zusätzlich zu behandeln.
Sechs Patienten mehr täglich
„Im Normalfall wären diese auf die Warteliste gekommen, was verständlicherweise für die Betroffenen äußerst unangenehm gewesen wäre. Wir sind daher froh, dass alles so toll funktioniert hat“, betonte Projektleiter und Kardiologe Michael Sacherer. Er verwies darauf, dass die Palette der durchgeführten Untersuchungen von der Koronarangiografie über elektrophysiologische Untersuchungen inklusive Katheterablationen bis zu Schrittmacherimplantationen reiche.
Die Behandlungen finden von 7 bis 18 Uhr statt, im Schnitt können mehr als fünf Eingriffe pro Tag durchgeführt werden. „Die Wartelisten können abgebaut und die für viele Patientinnen und Patienten belastende Situation eines Krankenhausaufenthaltes auf ein Minimum reduziert werden“, erläuterte der Ärztliche Direktor des LKH-Universitätsklinikums Graz, Wolfgang Köle. Mit der Behandlung von sechs zusätzlichen Personen pro Tag komme man auf 1500 zusätzliche Eingriffe pro Jahr, bei acht Menschen auf rund 2000, führte Pflegedienstleiterin Martina Röthel aus.
„Gesundheitssystem im Wandel“
Aus diesem Projekt sei auch ersichtlich, dass das Gesundheitssystem im Wandel ist und neue Angebote zur besseren Versorgung beitragen, betonte Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP): „Besonders wenn es um Eingriffe im Herzkatheterlabor geht, ist eine rasche Versorgung der Betroffenen unerlässlich. Die tagesklinische Durchführung bestimmter Untersuchungen ist eine gute Möglichkeit, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen.“
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