Nachdem die Arbeitgeber die mittlerweile vierte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag im Handel abgebrochen haben, werden auch in Tirol ab Donnerstag Warnstreiks abgehalten. Nach wie vor sind die Arbeitgeber nicht bereit, ein Angebot vorzulegen, das über der rollierenden Inflationsrate von 9,2 Prozent liegt.
Betriebsratsvorsitzender der Liebherr Österreich Vertriebs- und Service GmbH und Mitglied des Verhandlungsteams der Gewerkschaft GPA, betont die Notwendigkeit von deutlich höheren Einkommen: „Besonders in Tirol brauchen wir einen Abschluss, der den Beschäftigten im Handel einen realen Ausgleich der Teuerung und damit eine Verbesserung der alltäglichen Lebensqualität bietet. Die Einkommen im Handel sind ohnehin gering, die Teilzeitquote hoch. Viele wissen nicht, wie sie angesichts der massiven Preisexplosion finanziell über die Runden kommen sollen.“
In den Betriebsversammlungen vergangene Woche war deutlich zu vernehmen, dass die Beschäftigten in jedem Fall bereit sind, für ihren Kollektivvertrags-Abschluss zu kämpfen. Der Zusammenhalt ist enorm, die Solidarität untereinander ist groß.
Philip Pollak
50.000 Angestellte im Tiroler Handel
Die Gewerkschaft GPA fordert eine Gehaltserhöhung von 9,4 Prozent plus 15 Euro Fixbetrag, das würde eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von 9,97 Prozent bedeuten. Die Gewerkschaft will zudem einen sozial gestaffelten Abschluss erreichen, um speziell die unteren Einkommensgruppen anzuheben. „In den Betriebsversammlungen vergangene Woche war deutlich zu vernehmen, dass die Beschäftigten in jedem Fall bereit sind, für ihren Kollektivvertrags-Abschluss zu kämpfen. Der Zusammenhalt ist enorm, die Solidarität untereinander ist groß. Dazu kommt, dass die von der Arbeitgeberseite angebotenen sechs Prozent Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung angesichts der hohen Teuerung wahrhaftig ein Affront gegenüber den Beschäftigten sind!“, bekräftigt auch Philip Pollak, Regionalsekretär der Gewerkschaft GPA für den Handel in Tirol.
Im Tiroler Handel sind rund 50.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.