Ein Unbekannter stand fast eine Viertelstunde vor der Glasfront des Schwimmbades in der Salzburger Alpenstraße und beobachtete eine Schulklasse. Eine Mutter verjagte ihn. Sie fordert einen Sichtschutz: „Das ist eine Einladung für Pädophile.“
Er trug eine Kapuzenjacke, schlenderte den Gehsteig an der Alpenstraße entlang. Vor der Glasfront des AYA-Hallenbades blieb der Unbekannte stehen und packte ein Tablet aus. Der Mann fixierte - zunächst unbemerkt - eine Gruppe von Zweitklässlern. Die Kinder einer Salzburger Volksschule absolvierten ihren wöchentlichen Schwimmkurs. „Anfangs habe ich mir nichts dabei gedacht. Irgendwann wurde es unheimlich“, sagt Stephanie Mondre, die Mutter eines Schülers.
Knapp 15 Minuten stand der Mann vor dem Glas. „Keiner hat etwas unternommen“, ist die Mutter empört. Zusammen mit einem Bademeister konnte Mondre den zwielichtigen Mann verscheuchen. „Wir haben ihm scharf mit der Polizei gedroht.“
Mutter schrieb ein E-Mail an den Bürgermeister
Der Vorfall ereignete sich vor einigen Tagen - lässt die junge Mutter allerdings nicht mehr los. „Die breiten Glasfenster des Bades direkt zur Straße hin sind eine echte Einladung für Pädophile“, poltert die Salzburgerin.
Die breiten Glasfenster des Bades direkt zur Straße hin sind eine echte Einladung für Pädophile.
Stephanie Mondre
Sie hat ein E-Mail an Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) verfasst. Mondre fordert, dass die Glasfront innenseitig mit einer Spezialfolie beklebt wird. Damit wäre das Schwimmbad von der Straße aus nicht mehr einsehbar. Die Schwimmer würden dennoch ins Freie blicken können. „Ich bin gelernte Lackiererin. Das kostet nicht die Welt“, ist sich Mondre sicher.
Eine Antwort bekam die Mutter bereits. „Wir haben ihr nur allzu nachvollziehbares Anliegen an die zuständige Stelle weitergeleitet“, heißt es darin knapp. Mondre: „Damit gebe ich mich nicht zufrieden.“
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