Das Idyll auf diesem Bürmooser Bauernhof im Salzburger Flachgau ist trügerisch. Einerseits führt der Landwirt einen vorbildlichen Bio-Milchbetrieb, andererseits sind nun grauenhafte Bilder aus dem Stall der Jungrinder aufgetaucht. Tierschützer brachten den Fall zur Anzeige, der Betrieb muss mit einem Strafverfahren rechnen.
Die der „Krone“-Tierecke zugespielten Fotos zeigen Zustände, die man eher im Mittelalter vermuten würde. Etwa acht Jungtiere leben unter unerträglichen Umständen, die mit Tierwohlstandards nichts zu tun haben. Sie stehen täglich tief im eigenen Mist, ihre eigenen Exkrementen kleben zentimeterdick im Fell. Die weitläufigen Wiesen, die an den Hof grenzen, kennen sie nicht.
Unmenschliche Haltung
Doch damit nicht genug. Denn bereits am frühen Vormittag werden - mutmaßlich aus Zeitnot des Landwirts - die Tiere regelmäßig mit ihren Köpfen durch Eisengitter fixiert. So müssen sie dann stehend ihren Tag verbringen, bis die Arretierung erst am späteren Nachmittag wieder gelöst wird. Bewegungsfreiheit ist abgeschafft, nicht einmal hinlegen ist möglich.
Unter die Lupe genommen
Diese Umstände dürften laut Auskunft von Anrainern bereits seit Jahren bestehen, in den vergangenen zwei Wochen haben Tierschützer des Vereins „Respektiere“ die Vorgänge vor Ort genau beobachtet. Die gesammelten Eindrücke reichten für eine Anzeige, der neu eingesetzte Salzburger Veterinärdirektor Peter Schiefer zeigt sich im Gespräch mit der Leiterin der Tierecke, Maggie Entenfellner, entsetzt und auch dankbar, denn:
„Ich bin froh, dass uns Meldungen dieser Art erreichen. Wir sind auf solche Hinweise angewiesen, um unsere Arbeit machen zu können. In diesem Fall werden nun engmaschige Kontrollen erfolgen, die angeordnete Säuberung der Stallungen wurde bereits umgesetzt. Ich gehe davon aus, dass es zu einem Strafverfahren gegen den Landwirt kommen wird“, so der höchst engagierte Fachmann Schiefer.
Ich frage mich wirklich, was einen Landwirt dazu treibt, seine Tiere so verkommen zu lassen.
Maggie Entenfellner, „Krone“-Tierecke
Bild: krone.tv
Auch „Krone“-Tierschützerin Maggie Entenfellner hat für solche Fälle keinerlei Verständnis. „Ich frage mich wirklich, was einen Landwirt dazu treibt, seine Tiere so verkommen zu lassen. Solche Bilder sind einfach herzzerreißend und erschüttern jeden normalen Menschen.“
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