Seit 40 Jahren bewegen sich Christine und Jury Pfauser auf glattem Parkett: im gleichen Rhythmus, Arm in Arm. Das Ehepaar erzählt von der Faszination Gesellschaftstanz.
Wenn man Christine und Jury Pfauser aus Rum fragt, wie sie zu ihrem Hobby kamen, dann hört man unterschiedliche Geschichten. Christine erzählt von einem Tanzturnier 1984 im Congress: „Ich war fasziniert und wusste sofort: Ich will das auch lernen.“ Die Annäherung von Ehemann Jury war eine etwas andere. Sie führte über einen Kroatien-Urlaub mit einem Freund und einen erkenntnisreichen Tanzabend: „Bei jedem zweiten Schritt stieg ich meiner Partnerin auf die Füße. Das war peinlich.“
Wenn man in den Tanzsaal kommt, lässt man den Alltag und viele Sorgen für einige Zeit draußen.
Jury Pfauser
Zweimal in der Woche auf dem Weg in die Tanzschule
40 Jahre ist das her. Heute steigt niemand mehr jemandem auf die Füße. Heute schweben die Pfausers übers Parkett. Im Schnitt zweimal in der Wochen haben sie ein Rendezvous in der Tanzschule Polai. Einmal Gesellschaftsabend in entspannter Runde, einmal Feilen an Schrittkombinationen im Kurs. Viel unerforschtes Terrain gibt es für die Rumer nicht mehr. Sie haben längst alle Latein- und Standardtänze in den Beinen. „Aber man lernt nie aus“, sagt Christine. Haltung, Schrittgenauigkeit, Ausdruck – es gibt immer was zu tun.
Freude steht an oberster Stelle
Doch über allem steht die Begeisterung, die Freude, das Wohlbefinden. „Du tust dem Körper etwas Gutes, dem Kopf, der Seele“, meint Christine und schaut zu ihrem Mann. Der nickt: „Wenn man in den Tanzsaal kommt, lässt man den Alltag und viele Sorgen für einige Zeit draußen. Hier ist man ganz bei sich und unter Gleichgesinnten. Es ist ein herrliches Gefühl.“
Schritt für Schritt die höchste Stufe erreicht
Arm in Arm und Schritt für Schritt hat das Ehepaar Pfauser über die Jahre alles erreicht, was es für Hobbytänzer zu erreichen gibt. Die Bestätigung für die „Goldstar“-Stufe ist im Tanzpass eingetragen. Einen Lieblingstanz haben die Eheleute auch. Es ist der Tango Argentino. Getanzte Leidenschaft, faszinierende Schrittfolgen. Jury und Christine sprechen von einer Herausforderung, aber noch viel mehr von der Magie des gemeinsamen Rhythmus’: „Für diesen Tanz brauchst du absolutes Vertrauen in deinen Partner.“
Turniere zu tanzen war für die Rumer bei allem Ehrgeiz nie ein Thema. „Wir tun es ganz für uns“, sagt Christine. Sie und ihr Mann beschreiben die Faszination mit einer wunderbaren Erkenntnis: „Tanzen macht glücklich.“
„Für Körper und Seele gesund“
Rund 100.000 Tirolerinnen und Tiroler sind in 45 Jahren durch die Tanzschule Polai gegangen. Heute führt Julia mit ihren Eltern Waltraud und Ferry den Familienbetrieb. „Ein Tanzkurs ist nicht nur Schrittvermittlung“, betont die ehemalige Dancing Stars-Lehrerin. Sie spricht von Ganzkörpersport, Gehirntraining, Glücksschule. „Tanzen hält gesund“, lautet Polais Botschaft. „Tanzen hält gesund“ ist auch das Motto eines Vereins, den die Polais mit Partnern und Unterstützung von Land und Gesundheitskasse 2018 gegründet haben. Die Pandemie zwang zu einer Pause. Doch zum heurigen 45-Jahr-Jubiläum der Tanzschule bittet der Verein wieder zum Tanz.
Start ist am Freitag (22. 9.) in der Privatuni UMIT in Hall. Dort können Interessierte ab 17 Uhr bei freiem Eintritt viel über die gesundheitlichen Vorzüge von Gesellschaftstanz erfahren und unter fachkundiger Anleitung in die Praxis gehen.
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