Geschmacklose Werbung

Wirbel um Bordell-Plakat in Graz: Erste Anzeige

Steiermark
04.09.2023 13:56

Die schockierende Plakatwerbung eines bekannten Bordellbetreibers hat in Graz für Entsetzen gesorgt und neben Frauenministerin Susanne Raab auch Bürgermeisterin Elke Kahr nicht unberührt gelassen. Kahr hat jetzt beschlossen, zu handeln und Anzeige erstattet.

Am Wochenende wurden viele Passanten auf das geschmacklose Werbeplakat aufmerksam. „Wir stellen ein!!! Mädchentester“, lautete der umstrittene Slogan. Auch Elke Kahr hat sich bezüglich der Bordellwerbung am Schönaugürtel in Graz nun zu Wort gemeldet: „Wir haben in der Steiermark ja dankenswerterweise ein Gesetz, das Werbung für Bordelle verbietet“, so die Bürgermeisterin.

Anzeige eingebracht
Im Steiermärkischen Prostitutionsgesetz sei lt. § 3 Abs. 4 Z 3 „... jegliche Art der Werbung für Bordelle und bordellähnliche Einrichtungen auf Plakatflächen, in Radio und Fernsehen sowie im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung von Lichtspielen“ verboten. Beim Zuwiderhandeln drohe eine Strafe von bis zu 7267 Euro.

„Ich habe den Sachverhalt daher bei der Landespolizeidirektion zur Anzeige gebracht und hoffe, dass hier rasch und wirkungsvoll gehandelt wird“, sagt Kahr.

Erstattete Anzeige: Elke Kahr (KPÖ) (Bild: Christian Jauschowetz)
Erstattete Anzeige: Elke Kahr (KPÖ)
Lässt rechtlich prüfen: Susanne Raab (ÖVP) (Bild: Michael Indra/SEPA.Media)
Lässt rechtlich prüfen: Susanne Raab (ÖVP)

Werbung ist unfassbar widerlich
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) äußerte sich bereits zu der geschmacklosen Werbung: „Wenn ich das lese, dreht es mir den Magen um. Diese Werbung ist unfassbar widerlich, frauenfeindlich und menschenverachtend. Mädchen und Frauen als Waren darzustellen, die man ‚testen‘ könne, ist gewaltverherrlichend und gefährlich. Ich habe deshalb mein Ministerium ersucht, gemeinsam mit der Polizei Steiermark rechtliche Schritte gegen den Betreiber zu prüfen.“

Dass so tatsächlich Interessierte gesucht werden, welche die dort arbeitenden Damen auf ihre sexuellen Qualitäten überprüfen, lehnte der Betreiber, der namentlich nicht genannt werden will, gegenüber der „Krone“ ab.

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