Begrünung vergessen?

Hitze als Spielverderber für neuen Kindergarten

Niederösterreich
25.07.2023 06:00

Bei der Eröffnung Ende Jänner sprießte man vor Freude: Zu Recht, denn der Neubau des Betriebskindergartens für die knapp 1700 Bediensteten des Landesklinikums Mistelbach glänzt durchwegs mit innovativen Lösungen. Doch, wie es unter Häuslbauern heißt: Die Grünflächen kommen zuletzt, wie die trockene Zeit nun zeigte.

Da das Mistelbacher Krankenhaus auf einer Anhöhe steht, genießt man vom dortigen Personalparkplatz aus einen wunderbaren Blick über die Stadt. „Dies wäre der ideale Ort für einen Park mit Spielplatz.

Nur hat man hier beim Umbau offenbar den Gesamtblick verloren“, sagt Hans Georg Feichtiger von den Grünen Mistelbach und kritisiert: Vom beim Land üblichen Expertenwissen über Grünflächen sei beim neuen Personalkindergarten nichts bemerkbar. Spindeldürrer Rasen dominiert, alle Spielgeräte sind praller Sonne ausgesetzt.

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Da baut das Land einen neuen Kindergarten. Profis, wie es sie bei tollen Landes-Aktionen wie Natur im Garten gibt, hätten hier ein Vorzeigeprojekt schaffen können.

Martina Pürkl, Stadträtin der Grünen Mistelbach

„Asphaltwüste“ erhitzt Gemüter
„Auf der ganzen Fläche wurde nur ein einziger Baum gepflanzt“, bläst die Parteikollegin Martina Pürkl ins selbe Horn. „Und auch der dortige Parkplatz ist nicht versickerungsoffen angelegt, sondern komplett zubetoniert worden.“ Es folgte ein kleiner Shitstorm im Internet über diese „Betonwüste“ auf einem der höchsten Punkte der Stadt.

Ebenfalls in der Kritik: Asphaltwüste am Parkplatz statt versickerungsoffene Lösungen. (Bild: Martina Pürkl)
Ebenfalls in der Kritik: Asphaltwüste am Parkplatz statt versickerungsoffene Lösungen.

Stadtchef: „So künftig nicht mehr möglich“
„Sicher hätte man hier freiwillig Maßnahmen setzen und die Anlage anders gestalten können“, erläutert Bürgermeister Erich Stubenvoll der „Krone“. Dieses Areal sei jedoch von städtischen Baueinschränkungen in der Planungsphase noch nicht betroffen gewesen. „Die Fläche war vorher versiegelt und ist es jetzt auch“, so der Stadtchef, der aber bedauert, dass man „hier auch eine bessere Lösung hätte finden können“.

Seitens der Stadt will man das nun ändern: Bodenversiegelungen stünden in Mistelbach im laufenden „Entwicklungsplan und Mobilitätskonzept“ ganz oben auf der Agenda. Genaue Definitionen sind noch nicht ganz fix, man sei jedoch in der Schlussphase: „Fälle wie diese werden mit dem baldigen Inkrafttreten neuer Regeln aber nicht mehr möglich sein.“

Eine Stellungnahme der NÖ Landesgesundheitsagentur erreichte die Redaktion spät: „Eine Bepflanzung auf der neuen Erweiterung der Spielfläche ist noch nicht abgeschlossen und wird im Herbst fortgeführt.“

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