Die Tiroler Jägerschaft und die betroffenen Bürgermeister haben eine klare Haltung zum Bär, der in den Gemeinden Breitenbach und Langkampfen vor einigen Tagen gesichtet wurde. Auch das Land will die Sorgen ernst nehmen und überlegt bereits weitere Schritte.
Groß dürfte der Schock bei der Reiterin gewesen sein, die vergangene Woche in Breitenbach auf einen Braunbären gestoßen war. Wenig später gab es auch eine Meldung über eine Sichtung im unweit entfernten Langkampfen. „Ich bin unter den Leuten gewesen und die Beunruhigung spürt man auf jeden Fall. Das Tier gehört nicht hier her“, stellt BM Andreas Ehrenstrasser klar. Bereits 2022 hatte man eine ähnliche Situation und auch „Bruno“ machte vor einigen Jahren Halt.
Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst und beobachten die Lage. Sollte sich abzeichnen, dass von einem Bären eine unmittelbare Gefahr für Menschen ausgeht, werden wir eine Abschussverordnung erlassen.
LHStv. Josef Geisler
Bild: Birbaumer Christof
Einen Schritt weiter denkt Landesjägermeister Anton Larcher: „Wenn sich Bären an den Menschen gewöhnen, gibt es bei uns kaum mehr Plätze, wo er in Ruhe leben kann. Dann kann es ein gefährliches Tier werden.“ Er betont zudem, dass es wichtig sei, die Vermehrung der in Tirol ansässigen Bären und auch Wölfe zu managen, um Konflikte zwischen ihnen und Menschen zu vermeiden: „Denn was sonst passiert, haben wir im Trentino gesehen.“
Land nimmt Sorgen ernst, Abschuss möglich
Auch dem Land Tirol blieb die aktuelle Meldung nicht verborgen. Auf Nachfrage heißt es, dass man bei „unklaren Bärensichtungen versucht, mit den Beobachtern Kontakt aufzunehmen, um ein möglichst genaues Bild über die Begegnung zu bekommen.“ Weitere Sichtungen aus der Region gäbe es bis dato keine.
Ob es, wie beim Wolf, zum Abschuss kommt, hält LHStv. Josef Geisler offen: „Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst und beobachten die Lage. Sollte sich abzeichnen, dass von einem Bären eine unmittelbare Gefahr für Menschen ausgeht, werden wir eine Abschussverordnung erlassen.“ Zugleich gibt er zu bedenken, dass die FFH-Richtlinie dem Land hier noch engere Fesseln anlegt als beim Wolf.
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