Die Posse um die Verbannung eines Notarzthubschraubers aus einem Tiroler Ort sorgt weiter für Aufregung: Weil die Einsatzzahlen stark gestiegen seien, müsse laut dem Ehenbichler Bürgermeister Wolfgang Winkler der Helistützpunkt der ARA-Flugrettung beim Krankenhaus Reutte weichen. Die Starts und Landungen vor allem für Nachtflüge seien nicht mehr tragbar.
Für großes Aufsehen hat der Bericht in der „Krone“ gesorgt, dass sich die ARA-Flugrettung mit ihrem Notarzthubschrauber RK-2 künftig ein neues Zuhause suchen muss. „Wir sind den Besatzungen sehr dankbar“, sagt Standortbürgermeister Wolfgang Winkler aus Ehenbichl. Aber die seit 2005 bestehende Station der ARA befinde sich in Ehenbichl direkt neben dem an das Krankenhaus angebaute Pflegeheim. Diese Situation sei einzigartig, meint er.
Bewohner des Pflegeheims schützen
Während die Einsätze der rot-weißen Engel stark gestiegen seien – laut Winkler von 100 auf 1000 pro Jahr –, habe man in die Erweiterung des Pflegeheims investiert. Dort sind ab Dezember 2023 insgesamt 142 statt wie bisher 81 Patienten untergebracht. Die – und das Personal – würden besonders unter den Nachtflügen leiden. „Diese Leute müssen wir schützen.“
Die Lage eines Helistützpunktes direkt neben einem Pflegeheim ist wohl weltweit einzigartig.
Wolfgang Winkler, Bürgermeister Standortgemeinde Ehenbichl
Bild: Christof Birbaumer
Ziel deutsche Krankenhäuser
Die Rechnung, dass es bei einer Standortverlegung gleich viele Flüge in Reutte, im Außerfern aber insgesamt mehr geben würde, stimme nicht. Zwei Drittel der Flüge seien Überstellungsflüge bzw. hätten deutsche Krankenhäuser als Ziel.
Interessenskonflikt
Unterdessen wird gemunkelt, dass die Tätigkeit des Krankenhausprimars Eugen Ladner als Notarzt beim „Konkurrenzheli“ Christophorus bei der Standortverlegung eine Rolle spiele. Ladner war am Montag auf Urlaub und für die „Krone“ nicht erreichbar, Winkler hat umgehend dementiert: „Der Primar ist im Gemeindeverband, der das Krankenhaus betreibt, lediglich als Berater tätig, jedoch kein Entscheidungsträger.“
„Haben Vorschläge gemacht“
Vorschläge des Verbandes für neue Standorte habe die ARA alle abgelehnt – was diese dementiert. „Die ARA hat eine faire Vorlaufzeit bekommen, wir wollen den RK-2 nicht rausgrauseln“, so Winkler.
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