Strafzettel gefälscht

Machte ein Burnout Polizisten kriminell?

Niederösterreich
19.06.2023 19:06

Ein 55-Jähriger aus dem Bezirk Wiener Neustadt (Niederösterreich) soll manipulierte Strafmandate ausgestellt und 100.000 Euro abgezweigt haben. Der Mann wurde daraufhin vor zwei Monaten vom Dienst suspendiert, die Ermittlungen laufen. Laut Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger soll es sich um eine weitaus geringere Schadenshöhe handeln.

Erst am Wochenende schlug die Causa um manipulierte Strafmandate eines Polizisten aus dem Bezirk Wiener Neustadt Wellen. Ein 55-Jähriger soll es mit der Straßenverkehrsordnung sehr genau genommen haben und fleißig Strafzettel wegen Geschwindigkeitsübertretungen verteilt sowie überhöhte Zahlungen eingefordert, diese aber nicht weitergeleitet haben.

Laut dem Kurier gelang es dem „Knöllchenkönig“ auf diese Weise mehr als 100.000 Euro abzuzweigen. Der Polizist soll bereits vor zwei Monaten suspendiert worden sein.

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Der Schaden ist wesentlich geringer und übersteigt nicht 10.000 Euro.

Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger

Es gilt die Unschuldsvermutung
„Die Summe stimmt nicht einmal ansatzweise“, entgegnet nun Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger gegenüber der „Krone“. „Wir bewegen uns eher im dreistelligen Eurobereich“, verweist der Anwalt auf ein wesentlich geringeres Schadensausmaß. Bei abertausenden Organmandaten ortet er auch ein Problem der „Nachweisbarkeit“.

Ermittlungen laufen
Sein Mandant leide an einem Burnout-Syndrom. Die Ermittlungen wegen Amtsmissbrauch gegen den 55-Jährigen laufen. Nun heißt es für den Gesetzeshüter, warm anziehen: Derartige Vergehen ahndet die Polizei als schlimmste Dienstpflichtverletzung, die es überhaupt gibt.

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