Betriebsreportage

Diese Firma ist im besten Sinn am Holzweg

Steiermark
18.06.2023 07:00

Das steirische Familienunternehmen Weitzer Parkett setzt neben dem „bodenständigen“ Kerngeschäft vermehrt auf innovatives Hightech-Holz - etwa in der Autoindustrie, in Zügen oder bei Windturbinen. 

Irgendwann im Leben ist wohl fast jeder Steirer schon einmal über einen Parkettboden des alteingesessenen Weizer Familienbetriebs gelaufen. Denn neben unzähligen Eigenheimen hat Weitzer Parkett auch viele namhafte Kunden mit dem begehrten Holzboden ausgestattet: unter anderem die Räumlichkeiten der Landesregierung in Graz, das Luxushotel Sans Souci sowie das Parlament in Wien oder Büros im Pariser Eiffelturm und bei BMW in London.

Innovativ: Parkettboden samt Bodenheizung
Dass das Know-how der oststeirischen Holzprofis weit über die „nackten Bretter“ hinausgeht, zeigte Geschäftsführer Josef Stoppacher beim „Krone“-Besuch in der Firmenzentrale. Eine einzigartige Innovation ist etwa der Weitzer Wärmeparkett. Dabei verbirgt sich unter den Eichenbrettern eine Carbon-Heizmatte, die eine Bodenheizung ermöglicht, ohne Rohre zu verlegen. „Mit diesem System kann man beim Heizen bis zu 60 Prozent Energie sparen. Es bietet sich optimal beim Sanieren an“, sagt Stoppacher.

Fakten

Die Weitzer-Gruppe wurde 1831 gegründet und zählt zu den führenden Parkett-Herstellern Europas. Produziert wird neben dem Weizer Stammsitz in Güssing, Kaindorf und Turopolje (Kroatien). 550 Mitarbeiter werden beschäftigt, 60% der Produkte exportiert.

Windturbine mit Holz auf der Sommeralm
Seit einigen Jahren tüfteln die Oststeirer auch verstärkt daran, den Baustoff Holz völlig neuen Anwendungen zuzuführen. „Wir haben viel Know-how in Presstechnik, Verleimung usw. aufgebaut, um Holz als strukturellen Teil von Autos, Zügen oder im Maschinenbau zu verwenden“, sagt Josef Stoppacher.

So ging etwa kürzlich auf der Sommeralm eine Windturbine mit Holzrotorblättern in Betrieb. In der Murtalbahn, die nach einem Unfall gerade saniert wird, kommt, wo immer möglich, Holz zum Einsatz, und auch in der Autoindustrie beginnt sich der Naturwerkstoff immer mehr durchzusetzen, etwa als Seitenaufprallschutz. Die Vorteile liegen für Stoppacher auf der Hand: „Es ist ein regionales, nachhaltiges Produkt, das sehr leicht ist und auch kostentechnisch wettbewerbsfähig.“

Kriselnde Baubranche macht sich bemerkbar
Sich breiter aufzustellen, ist in Zeiten wie diesen notwendig, denn die Krise in der Bauwirtschaft bekommt man auch bei Weitzer zu spüren. Letzten Herbst kam man um Kündigungen nicht herum: „So hart uns das gefallen ist, wir müssen uns der Situation anpassen.“

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