Der Computer bestimmt

Programm ermittelt Dringlichkeit des Notfalls

Salzburg
29.05.2023 09:00

Ein Computerprogramm entscheidet in der Salzburger Rettungsleitstelle, welche Hilfe geschickt wird, wenn ein Notruf eingeht. 

Neuerdings entscheidet in der Leitstelle der Computer, welche Hilfe im Notfall geschickt wird. Früher machten das erfahrene Sanitäter. „Das bringt mehr Patientensicherheit, eine Standardisierung, und ist international so üblich“, erklärt Leitstellen-Chef Peter Dioszeghy. Zwar nehmen nach wie vor Menschen die Notrufe an. Doch die Fragen gibt das Programm vor. Dabei kennt das System mehr als 19.000 verschiedene Szenarien - vom Herzinfarkt bis zur Massenkarambolage.

Am Ende entscheidet der Computer, welche Hilfe nötig ist. Also etwa ein Rettungswagen oder ein Notarzt. Doch nicht bei jedem Anliegen wird ein Team mit Blaulicht losgeschickt. „Wir übergeben Patienten mit weniger akuten Beschwerden direkt an die Gesundheitsberatung 1450 oder den Bereitschaftsarzt“, erklärt Peter Dioszeghy.

Die ersten Erfahrungen sind positiv, wie Schichtleiter Alexander Ramsauer verrät. „Natürlich muss man sich eingewöhnen. Aber es funktioniert tadellos und ist eine gute Absicherung für uns.“

Innovationsschub, aber zentrale Frage noch offen
Überhaupt scheint das Rote Kreuz seit den „Krone“-Berichten zum Aufholbedarf im Salzburger Rettungswesen Freude an der Innovation gefunden zu haben. Man bildet nun viel mehr Rettungssanitäter zu Notfallsanitätern weiter als früher. Und diese dürfen künftig auch deutlich mehr als bisher – etwa Schmerz– oder Blutdruckmittel spritzen. Das ist andernorts schon lange Standard. Auch teure EKG-Geräte wurden angeschafft, damit die Notfallsanitäter Herzrhythmusstörungen und Infarkte erkennen können.

Eine wesentliche Frage bleibt offen: Werden die höher qualifizierten Notfallsanitäter künftig bevorzugt zu Notfällen geschickt? Oder entscheidet weiter der Zufall? Immerhin würden etwa Patienten mit Schmerzen, Luftnot oder Kreislaufbeschwerden von einer raschen Infusionstherapie oder Medikamentengabe profitieren. Das Rote Kreuz wollte darauf – trotz mehrfacher Nachfrage – keine Antwort geben...

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