Geradezu perplex sei er gewesen, als er die Transparente auf der Westtribüne las – ein Geständnis von Rapids Fanservice-Chef Marek. In dieser Form hätte er das nicht erwartet. Speziell das erste von insgesamt sieben war eine Art Kampfansage von der Tribüne: "Rapid ist kein Verein mit Fans. Wir sind Fans mit einem Verein. Und jetzt reden wir!" Und am Ende hing dort auch noch die Aufforderung: "Rapid braucht Erneuerung."
Edlinger verzichtet auf Konsequenzen
Edlingers Miene vor dem Match ließ schon darauf schließen, dass er einiges an Protest nach vier Spielen ohne Sieg erwartete. Aber er lehnte es strikt ab, den Fans die Transparente schon am Eingang abzunehmen oder sie dann später via Polizei von der Tribüne entfernen zu lassen. Und will das weiter so halten. Weil er die Atmosphäre nicht ganz vergiften möchte. Obwohl diese Fans offenbar den Bezug zur Realität verloren haben.
Spieler schweigen
Auch die Spieler verordneten sich Schweigen, obwohl sie frontal attackiert wurden. Ihr Tenor: Dass die letzten Ergebnisse die Fans frustrierten, sei klar. Die Inhalte der Proteste wolle man nicht kommentieren. Etwa, dass Stadionverbote für die gefordert werden, die beim Cup-K.-o. gegen Ried gespielt hatten. Denen sie mangelnden Einsatz vorwarfen. Wenigstens dabei lagen die Anhänger mit Edlinger auf einer Linie. Wie es weitergeht? Nur wenn Rapid gewinnt, werden Rufe nach neuen Visionen wohl verstummen.
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