Aufsteiger Austria Lustenau hat den Klassenerhalt vier Runden vor Ende der Fußball-Bundesliga auch rein rechnerisch sicher. Am Samstag reichte der Elf von Markus Mader zuhause gegen Schlusslicht Ried ein 2:2 (1:0), sie darf als Tabellenführer der Qualifikationsgruppe sogar mit dem Europacup-Play-off spekulieren. Für die Rieder ist die Lage mit einem Punkt Rückstand auf Altach weiterhin prekär.
Eine Woche nach dem verrückten 4:4 zwischen den beiden Teams in Ried brachte Dario Grujcic Lustenau etwas überraschend in Front (42.). Lukas Fridrikas (73.) besiegelte den Klassenerhalt. Die ebenbürtigen Gäste glichen erst durch Tin Plavotic (50.) und in der Nachspielzeit durch Junior Diomande (96.) aus. In der Vorwoche war das noch Lustenau vergönnt gewesen.
Austria tat sich zu Beginn schwer
Lustenau - im Vergleich zum jüngsten Duell u.a. neu mit den Defensiv-Rückkehrern Jean Hugonet und Anderson - tat sich vor Heimpublikum mit den hochstehenden Riedern recht schwer. Die unveränderten Gäste hatten auch die erste und lange einzige Chance, der Schuss von Aleksandar Lutovac aus Kurzdistanz mutierte aber zum Roller auf Goalie Domenik Schierl (6.). Später strich ein Fernversuch von Christoph Lang knapp über die Latte des Lustenau-Tors (26.).
Dieser leichte Überhang an Gefährlichkeit in einer recht mauen Partie machte sich aber nicht bezahlt. Im Gegenteil. Kurz vor der Pause senkte sich ein Köpfler von Grujcic nach Freistoß über Samuel Sahin-Radlinger hinweg ins lange Eck. Die Standards, die Lustenau vonseiten der Rieder gefürchtet hatte, wurden vorerst den Gästen zum Verhängnis, und das bei der ersten echten Gelegenheit für die Austria.
Ried schlug zurück
Doch Ried ließ sich nicht entmutigen und kam ebenfalls zu „seinem“ ruhenden Ball. Kurz nach der Halbzeit köpfelte Plavotic infolge eines Corners zum 1:1 ein und verlieh der Partie neues Feuer. Yadaly Diaby prüfte nur eine Minute danach Sahin-Radlinger mit einem Schuss aus der Drehung (51.), später war es Hugonet, der einen Volley im Fünfer in die Wolken jagte (63.). Für Ried zielte Belmin zu zentral auf Schierl (55.) und verzog Seifedin Chabbi aus der Distanz (61.).
Die vermeintliche Entscheidung in einem nun auf Augenhöhe laufenden Duell brachte schließlich Fridrikas. Der 25-Jährige zog nach Vorarbeit Diabys mit viel Überzeugung aufs Tor und stieß mit einem gefühlvollen Schuss ins lange Eck dank seines neunten Saisontreffers in die Top Ten der Schützenliste vor. Im Finish hielt Schierl nicht nur bei einem tiefen Chabbi-Köpfler (83.), sondern auch einem flachen Freistoß Marcel Ziegls (85.) noch den Sieg fest. Beim herrlichen Kracher Diomandes aus rund 30 Metern in der letzten Aktion der Partie war aber auch er geschlagen.
Stimmen zum Spiel:
Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Der Klassenerhalt war unser großes Ziel. Wenn uns zu Saisonbeginn jemand gesagt hätte, dass er vier Runden vor Schluss geschafft ist, hätten wir gesagt, dass wir das nicht glauben. Jetzt hat die Mannschaft ein neues Ziel, jetzt greifen wir natürlich an und wollen in die Qualispiele. Das schaut gut aus, es wäre ein falsches Zeichen vom Trainer, zu sagen, dass die Saison vorbei ist. Das wäre die absolute Sensation, es ist der Klassenerhalt schon eine.“
Maximilian Senft (Ried-Trainer): „In der ersten Hälfte hatten wir komplett die Kontrolle, in der zweiten Hälfte war es dann ein wilder Ritt. Ich glaube, die Lustenauer werden mit der Chancenauswertung auch nicht zufrieden sein. Unser Ziel waren drei Punkte. Aber wir freuen uns natürlich extrem über den Ausgleich. Wir bäumen uns Woche für Woche extrem auf. Wir tragen jede Woche einen Rucksack herum, den wollten wir heute ablegen. Das ist nicht gelungen, aber man sieht, welche Kraft wir entwickeln können. Deswegen bin ich zuversichtlich.“
Der Endstand:
Austria Lustenau - SV Ried 2:2 (1:0)
Lustenau, Reichshofstadion, SR Pfister
Tore: 1:0 (42.) Grujcic, 1:1 (50.) Plavotic, 2:1 (73.) Fridrikas, 2:2 (96.) Diomande
Lustenau: Schierl - Anderson, Grujcic (81. Berger), Hugonet - Grabher, Surdanovic (72. Motika), Maak, Gmeiner (73. Rhein), Tiefenbach (82. Türkmen) - Fridrikas, Diaby (80. Cheukoua)
Ried: Sahin-Radlinger - Lackner (75. Ziegl), Plavotic, Jurisic - Lutovac, Ungar (81. Gragger), Martin, Beganovic (75. Diomande), Madritsch (82. Wießmeier) - Lang, Chabbi
Gelbe Karten: Anderson, Schierl bzw. keine
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