Der Verlust der Wohnung ist für immer mehr Familien eine reale Bedrohung. Die Zahl der Hilfesuchenden bei diversen Beratungsstellen steigt. Die Tiroler Delogierungsprävention rechnet wegen der Teuerung heuer wieder mit einem deutlichen Anstieg. Das Land stockt jetzt bei den Finanzmitteln auf.
Wer bisher schon wenig zum Leben hatte, den trifft die Teuerung besonders hart und existenziell. Immer mehr Menschen droht der Verlust der Wohnung, weil sie die Kosten nicht mehr stemmen können. Hilfseinrichtungen wie die Delogierungsprävention Tirol (Delo) verzeichneten bereits in den vergangenen Jahren mehr Anfragen und rechnen heuer mit einem deutlichen Plus.
Bei den privaten Mieten sind derzeit vor allem die Indexierungen stark spürbar.
Michael Hennermann, Geschäftsführer der Delogierungsprävention Tirol
Energiekosten deutlich höher als Mindestsicherung vorsieht
„Es wenden sich viele Personen an uns, deren Energiekosten die Grenzen der Wohnkostenverordnung der Tiroler Mindestsicherung deutlich überschreiten“, nennt Delo-Geschäftsführer Michael Hennermann ein Problem von mehreren, die sich durch die aktuellen Entwicklungen auftun. Bei den privaten Mieten seien derzeit vor allem die Indexierungen stark spürbar: „Die Betriebskosten werden sich für viele dann erst mit den Jahresabrechnungen als großes Problem erweisen.“
Im Vorjahr 400 Wohnungen durch Delogierungsprävention gesichert
Für 400 Familien und Einzelpersonen konnte die Delogierungsprävention im Vorjahr den Verlust der Wohnung verhindern. Die Fachleute gehen davon aus, dass der Bedarf heuer deutlich steigen wird. Die Landesregierung hat deshalb beschlossen, das Delo-Budget aufzustocken. 750.000 Euro stehen heuer zur Verfügung, das sind rund 60.000 Euro mehr als im Vorjahr.
Mietrückstandsfonds des Landes wird fortgesetzt
Sozial-LR Eva Pawlata (SPÖ) verweist auch auf die Fortführung des Mietrückstandsfonds, aus dem seit der Einrichtung im Juni 2021 375.000 Euro ausbezahlt und 320 Tiroler Haushalte unterstützt wurden. „Droht einer Familie wegen Mietrückständen der Verlust der Wohnung, muss möglichst rasch und frühzeitig interveniert werden. Die Delogierungsprävention ist daher gerade jetzt wichtiger denn je“, betont die Tiroler Sozial-Landesrätin.
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