Ein Kommentar von Krone Salzburg-Chefredakteur Claus Pàndi zur Landtagswahl in Kärnten.
Von hohen Bergen und schönen Seen abgesehen haben Salzburg und Kärnten wenig gemeinsam. Mit Niederösterreich ist Salzburg schon überhaupt nicht vergleichbar. Doch eines lässt sich nach den Landtagswahlen in Niederösterreich und in Kärnten mit einiger Gewissheit sagen: Für die auf Fürstlichkeit gebürstete Autorität der Landeschefs hat das Ende der Geschichte begonnen. Es macht sich eine tiefe Sehnsucht nach mehr Demut der politischen Klasse breit.
Bestes Beispiel ist der unerwartete Erfolg des bis vor kurzem weithin unbekannten Kärntner ÖVP-Spitzenkandidaten Martin Gruber. Ein bodenständiger Nebenerwerbsbauer aus der Landgemeinde Kappel am Krappfeld. Ein - wie man früher sagte - kreuzbrav wirkender Mann. Gruber ist kein große Reden schwingender Volkstribun und auch kein akademisch geschliffener Intellektueller. Martin Gruber ist der Typ Politiker, an dessen Tür man sich zu klopfen traut, wenn es einmal Probleme gibt.
In einer Zeit der großen Krisen und der tiefen Verunsicherung erwartet man sich an der Spitze von Regierungen nahbare Menschen, denen die Schwierigkeiten des Alltags nicht nur vom Hörensagen bekannt sind. Man erwartet sich Persönlichkeiten, die sich in schwieriger Lage nicht in Schweigen hüllen, die sich nicht hinter teuren und hochgerüsteten PR-Apparaten verschanzen und die für mordskomplizierte Lösungen nicht viele Monate ins Land ziehen lassen.
Erwartet werden einfach Mut und Menschlichkeit.
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