Kritische Aussage

Vergangenheit holt Leipzigs Sportboss Eberl ein

Salzburg
28.02.2023 14:00

Der Geschäftsführer der Deutschen kritisierte einst das Red-Bull-System. Der insgesamt 20. Transfer von Salzburg nach Sachsen kommt bei den Salzburg-Anhängern nicht gut an.

Was mich an RB stört, ist dieses Geschiebe von Spielern von Salzburg nach Leipzig und von Leipzig nach Salzburg. Das hat für mich einen faden Beigeschmack, weil sie im Grunde zwei Kader haben.“

Kaum zu glauben, aber dieses kritische Zitat kommt von Max Eberl. Der frühere Gladbach-Boss und jetzige Leipzig-Chef ließ sich vor einigen Jahren zu dieser Aussage hinreißen, wird jetzt von seiner Vergangenheit eingeholt. Ausgerechnet sein erster Transfer als Geschäftsführer Sport beim deutschen Klub ist nämlich jener von Nicolas Seiwald

Pikant: Mit seiner damaligen Meinung liegt der 49-Jährige nicht daneben. Zwanzig Spieler gingen bereits den Weg von der Mozartstadt nach Sachsen – auf dem hohen Niveau, in dem sich die beiden Spitzenvereine bewegen, ist das einmalig. 

Leipzig-Boss Max Eberl. (Bild: RONNY HARTMANN)
Leipzig-Boss Max Eberl.

Aus Sicht von Seiwald macht der Wechsel Sinn – der 21-Jährige kennt die Philosophie beider Klubs und ist bereit für den nächsten Schritt. Weniger Sinn macht indes, dass Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund immer noch predigt, dass es zwischen den beiden Klubs keine Verbindung gäbe. Es hört sich ein bisschen so an, als wäre es reiner Zufall, dass fast jährlich Spieler von der Salzach nach Ost-Deutschland wandern. Der gemeinsame Sponsor spielt angeblich gar keine Rolle.

Fragwürdig war die Inszenierung des Wechsels. Vor dem Heimspiel gegen Ried kursierten online schon zahlreiche Gerüchte, dass der Transfer noch am Sonntag offiziell werden soll. Beim Sky-Gespräch mit Trainer Matthias Jaissle vor dem Anpfiff gab’s aber keine einzige Frage zu Seiwald. Wohl nur, um die Vollzugsmeldung kurz nach der Partie im Interview mit Freund exklusiv zu verkünden. 

Fix: Salzburgs Fans haben von Transfers ihrer Lieblinge zu Leipzig die Schnauze voll. Im Internet ließen sie ihrem Ärger freien Lauf.

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