Zwei Tote hat der schwere Pyrotechnik-Unfall in der Silvesternacht im niederösterreichischen Ternitz gefordert. Neues gibt es hinsichtlich der Ermittlungen bei diesem tragischen Vorfall: Liefen diese zunächst gegen Unbekannt, stehen nun vier Menschen im Fokus der Erhebungen.
Bei den Beschuldigten handle es sich um zwei Jugendliche sowie zwei Erwachsene, bestätigte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, am Mittwoch einen ORF-Bericht. Im Ermittlungsverfahren wird nun die Rolle beleuchtet, die die vier Personen bei der Kugelbombenexplosion in der Silvesternacht innehatten. Im Raum steht weiter der Verdacht der grob fahrlässigen Tötung sowie der fahrlässigen Körperverletzung.
Befragungen und Handy-Auswertungen ausständig
Die Beschuldigten wurden bisher laut Habitzl nicht einvernommen, ein diesbezüglicher Auftrag sei nun an die Kriminalpolizei übermittelt worden. Zudem seien noch Auswertungen sichergestellter Handys ausständig. Ein Abschlussbericht der Polizei werde „in den nächsten Wochen“ erwartet, blickte der Behördensprecher voraus.
Die tödliche Explosion geschah in der Silvesternacht kurz vor 0.30 Uhr auf einem Feld in St. Johann am Steinfelde, einer Katastralgemeinde von Ternitz. Mehrere Einheimische hatten Kugelbomben gezündet. Ein 18-Jähriger dürfte sich bei der Explosion in unmittelbarer Nähe des Feuerwerkskörpers aufgehalten haben, was den jungen Mann das Leben kostete. Ein Gleichaltriger wurde mit schweren Verletzungen vom Notarzthubschrauber in ein Grazer Krankenhaus geflogen.
Kugelbomben illegal in Tschechien gekauft
Ein 17- und ein weiterer 18-Jähriger wurden umgehend mit Blessuren ins Landesklinikum Wiener Neustadt gebracht. Der Ältere der beiden erlag wenige Tage nach dem Vorfall seinen Verletzungen. Bei den verwendeten Kugelbomben dürfte es sich um Feuerwerkskörper der Kategorie F4 gehandelt haben, die in Tschechien illegal gekauft wurden.
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