Ein anonymes Schreiben befeuerte kürzlich die Debatte um mangelhafte Ausbildung von Sanitätern. Ein Steirer bei der Wiener Berufsrettung erzählt, wie es besser laufen könnte.
Fall eines Patienten, der an einer allergischen Reaktion verstarb, war Anlass für einen offenen Brief eines steirischen Notfallsanitäters. Tenor: Die eingesetzten Rettungssanitäter hätten zu wenige Kompetenzen, um in solchen Fällen richtig handeln zu können. Es brauche mehr Notfallsanitäter in der Steiermark - diese Ausbildung werde jedoch gerade von vielen Rotkreuz-Ortsstellen regelrecht blockiert.
Bedarf in Randbezirken besonders groß
„Ja, das stimmt, gerade Freiwillige bekommen diese Chance oft nicht. Dabei bräuchte man speziell in Randbezirken viel mehr Notfallsanis“, sagt der gebürtige Oststeirer Philip Höller, der seit 2013 bei der Wiener Berufsrettung arbeitet und beide Systeme kennt. „Ich habe in der Steiermark auch als normaler Rettungssanitäter begonnen, und man merkt einfach schnell, dass man in gewissen Notfällen nichts tun kann - beziehungsweise darf.“
Was macht Wien besser?
Bei der Wiener Berufsrettung habe man hingegen die interne Vorgabe, dass zumindest der Transportführer Notfallsani sein muss - „während Bundesländer oft gerade in entlegenen Regionen nur die Mindeststandards erfüllen“.
Die Ausbildung von Rettungskräften ist im Sanitätergesetz geregelt, das zuletzt vor 20 Jahren überarbeitet wurde. Experten drängen schon lange auf eine Reform, Österreich sei im EU-Vergleich bei der Ausbildung Schlusslicht. Vor allem die Vereinheitlichung der Notfallsani-Ausbildung drängt. Das Gesundheitsministerium will heuer evaluieren.
Seitens des steirischen Roten Kreuzes heißt es, dass „Einsätze von den Leitstellen an jene Rettungsmittel vergeben, die am besten geeignet sind, die Anforderungen vor Ort zu erfüllen.“
Zu akuten, lebensbedrohlichen Notfällen würden immer die verfügbaren Rettungsmittel mit Personal der höchsten Qualifikation Rettungswagen) entsandt.
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