Neues Projekt

Geballte Kraft für Weinviertler Kellergassen

Wo der Gaumen genießt, sollte auch die Umgebung harmonisch sein: In Kellergassen, neuerdings Kulturerbe, beraten Profis, wie man alte Gemäuer optisch in ein passendes Ensemble einfügt.

(Bild: Huber Patrick)

Das Weinviertel bündelt jetzt alle Kräfte des neuen Kulturerbes: Mit neuen Ideen sollen die Aushängeschilder des regionalen Tourismus nicht nur die Gaumen der Touristen erfreuen.

Sie sind das Markenzeichen des Weinviertels: Knapp 1100 Kellergassen zählt man in der Region zwischen Manhartsberg und Donauauen – kaum ein Presshaus-Ensemble gleicht dem anderen. Die meisten liegen an Ortsrändern, andere wiederum sind eigene „kleine Dörfer“ an markanten Plätzen außerhalb. Früher wegen kürzerer Transportwege, heute schätzt man die distanzierte Ruhelage.

Kellergassen sind Orte des Rückzugs, der Ruhe und des Genusses, Diese sucht man, so wie Inspektor „Polt“ alias Erwin Steinhauer in den Verfilmungen der Romane von Alfred Komarek – selbst stolzer Kellerbesitzer – daher idealerweise mit dem Drahtesel auf. Weinviertel-Fan Komarek ist es auch zu verdanken, dass die baulichen Kleinode als Markenzeichen des weiten, hügeligen Landesviertels weithin bekannt geworden sind und den sanften Tourismus ankurbeln. Auf Wunsch auch an den Original-Drehorten im Pulkautal im Rahmen eines geführten Ausflugs auf den Spuren der Filmfigur Polt – mit dem Rad und nicht ohne Einkehrpausen, versteht sich.

(Bild: Honorar)

Sanierung der Presshäuser wurde nun neu organisiert
Verfallende Keller im alten Baustil erwerben und in ein modernes Zweitwohnsitz-Haus, womöglich mit Flachdach, umwandeln: Dass dies ein ganzes Ensemble optisch zerstören kann, erkannte man früh und bremste durch Auflagen ein: 30 Jahre hat Christian Kalch als Landes-Bauberater hier Erfahrungen gesammelt - und sie nun, vor der Pensionierung, an 13 Baumeister und Architekten weitergegeben.

Gebündelt in Hollabrunn: Kellergassenmanagement Niederösterreich leitet alle Aktionen rund um das Weinviertler Kulturgut - von Bauregeln über Gäste-Angebot bis zur Werbung.

Landesexperte Christian Kalch

Jetzt gibt es Hilfe für die Sanierung der Presshäuser

(Bild: zVg)

Gleichzeitig hat man den Anlass genutzt, um sich unter dem Titel „Kulturerbe Kellergasse“ neu aufzustellen: Mit Unterstützung des Kellergassenmanagement NÖ werden nun alle Agenden beim Team von Agrar Plus in Hollabrunn gebündelt. Sowohl Hilfe für private Kellerrenovierer als auch für Gemeinden, die man in der neuen Sparte „Bauberatung Kellergasse“ etwa bei der Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes unterstützt. Auch der Vereinssitz der Kellergassenführer übersiedelt nach Hollabrunn, wo in Sachen Werbemaßnahmen bereits die Köpfe rauchen.

Mehr Infos auf www.agrarplus.at