Kosten explodieren

Energie-Krise: Immer mehr duschen im Fitnessstudio

Die Kosten explodieren, viele Fitnessstudios müssen ihre Preise anheben. Betreiber merken außerdem, dass mehr Leute im Studio duschen, um zuhause Kosten zu sparen.

Stepper und Räder, Duschen, Sauna, teilweise sogar Pools: Fitnessstudios sehen sich - wie viele andere - mit erhöhten Kosten konfrontiert. „Wir müssen sparen und sind gleichzeitig gezwungen, die Preise zu erhöhen“, sagt Martin Wirth, Sprecher der Branche und Betreiber von Best Fitness in Raaba-Grambach. Mit zehn bis elf Prozent mehr Kosten laut dem Verbraucherpreisindex sei in vielen Studios ab Jänner oder Februar zu rechnen. „Vor allem bei Diskontern macht das in der Praxis aber nur wenige Euro aus“, hält Wirth fest.

Das Fitnessstudio Vibes mit zwei Standorten in Graz hat diesen Schritt bereits gewagt. „Wir mussten zum ersten Mal seit unserer Gründung im Jahr 2011 die Tarife erhöhen, das betrifft aber nur Neukunden“, sagt Mario Nerad. „Das Geld geht zum Großteils an die Mitarbeiter und zum anderen Teil in die Betriebskosten.“ Dass die Kunden selbst unter erhöhten Energiekosten leiden, falle jedenfalls auf: „Wir merken, dass sich mehr Leute im Studio duschen“, sagt Nerad.

Rund 20 Prozent der Kunden kamen nicht zurück
Planen, sagt Mario Nerad, falle derzeit schwer. 15 bis 20 Prozent der Kunden sind nach Corona nicht wieder zurückgekehrt. Das birgt aber auch Potenziale, meint Martin Wirth. „Wir hoffen, dass jetzt manche wieder anfangen - weil es sie zwickt, weil die Figur nach den Weihnachtskeksen nicht passt. Da sind Neujahrsvorsätze natürlich ein Treiber.“ Generell sei der erste Herbst nach Corona für die meisten Studios „gut gelaufen“.

„Sport wie Zähneputzen“
Aber gibt es bei den Dutzenden Studios, vor allem in Graz und dem Zentralraum, überhaupt noch Potenzial für neue Anbieter? „Ja“, ist Wirth überzeugt. „15 bis 18 Prozent der Bevölkerung gehen trainieren.“ Sport sollte „wie Zähneputzen“ sein, meint er. „Die Frage ist nur, ob die Menschen das erkennen.“