„Krone“-Kommentar

Gleichzeitig Winter- und Sommerspiele am Mond

Tirol
20.11.2022 14:48

Es wird zwar stets darauf hingewiesen, wie wichtig der Erhalt von Grundwerten ist, wenn man sich aber in der Welt, oder auch in der näheren Umgebung umsieht, hat man das Gefühl, dass das Gegenteil der Fall ist. Viele dieser Werte wie Zuverlässigkeit, Toleranz, Liebe, Disziplin, Ehrlichkeit usw. werden immer öfter am Altar der Gleichgültigkeit geopfert.

Heute, Sonntag, beginnt die Fußball-WM. Da es im Wüstenstaat im Sommer einfach zu heiß ist, findet sie eben im Winter statt. Geld regiert halt die Welt. Da es aber auch im Winter in Katar 40 Grad haben kann, müssen die Stadien gekühlt werden, da bei derartiger Hitze Leistungssport wohl kaum möglich wäre. Gesenkt werden die Temperaturen mithilfe riesiger Klimaanlagen, die mit erneuerbarer Energie betrieben sind. Somit agiere man absolut CO₂-neutral, sagen die Veranstalter.

Winterspiele in Saudi-Arabien
Man glaubt es zwar nicht, doch es geht noch um einiges grotesker. Wenn eine Fußball-WM zu Weihnachten, warum dann nicht auch Winterspiele in der Wüste, werden sich die superreichen Öl-Scheichs in Saudi-Arabien gedacht haben. Und haben prompt für die Asien-Spiele 2029 den Zuschlag erhalten – wohlgemerkt Winterspiele. Als ich das hörte, dachte ich wirklich an „Versteckte Kamera“. Leider falsch gedacht. Die Scheichs wollen inmitten ihrer Wüste eine künstliche Stadt mit 170 Kilometer Länge aus dem Boden stampfen. Nur zum Vergleich: Die größte Ost-West-Ausdehnung Tirols beträgt 220 Kilometer. Ein „paar hundert Milliarden Euro“ sollen in diese „Stadt“ investiert werden, fast zehn Millionen Menschen dort dann leben.

Da ich nach der Vergabe der Fußball-WM an Katar sämtlichen Glauben daran verloren habe, dass Hirnmasse bei derartigen Entscheidungen noch irgendeine Rolle spielt, schockt mich auch dieser Irrsinn nicht mehr wirklich. Warum auch in Ländern mit Skigebieten Winterspiele durchführen, wenn es doch perverser auch geht?

Wo wir schon dabei sind: Ich hätte da noch einen Vorschlag, der all das noch toppen würde. Olympische Sommer- und Winterspiele gleichzeitig – und zwar am Mond. Das wäre es doch, oder? Warum ist Tesla-Chef Elon Musk, der ja den Mond und den Mars mit Menschen besiedeln will, noch nicht auf diese Idee gekommen? Da würden dann wohl sogar die sonnengebräunten Ölscheichs vor lauter Neid erblassen.

Wie das damit zusammenpasst, dass wir in unserer scheinbar begrenzten kleinen Region nahezu täglich gepredigt bekommen, nachhaltiger zu leben, regional einzukaufen sowie Energie und sonst noch was zu sparen, damit die Welt gerettet werden kann, darf mir gerne jemand erklären. Somit verstehe ich auch, dass gewisse Werte verloren gehen, wenn man all diesen Wahnsinn unwidersprochen durchgehen lässt, weil Geld die Welt regiert.

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