Dennis Jale

Wiener Rock ‘n‘ Roll in Tennessee

Adabei
20.11.2022 06:00

Unterwegs mit Austro-Künstler Dennis Jale zwischen Nashville und Memphis: Mit Aufnahmen für ein tolles Geheimprojekt und einem umjubelten Konzert. Die „Krone“ begleitete den Sänger bei seinem US-Abenteuer gemeinsam mit den legendären Musikern von Rock-Ikone Elvis Presley.

Johnny Cash, Carl Perkins, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley, die Namen hinter dem sogenannten „Million Dollar Quartett“, das vom kleinen „Sun Studio“ Anfang der 1950er-Jahre auszog, um von Tennessee aus die Musikwelt zu erobern. Erst am 28. Oktober verstarb der letzte dieser Granden. Jerry Lee Lewis überlebte sie alle.

Den Rock `n` Roll wirds aber weiterhin geben - dank ihres musikalischen Vermächtnisses. Auf genau diese Spurensuche begab sich mit uns gemeinsam der Wiener Künstler Dennis Jale.

Seit Jahren ist er von seinen Fans auf allen Bühnen, die er bespielt, umjubelt. Nur wenige haben so wie er den Rock `n` Roll im Blut. Um genau das vor der wohl kundigsten Jury, nämlich dem US-Publikum in Nashville, unter Beweis zu stellen, reiste er in die Music City. Ein Auftritt, zusammen mit den lebenden Legenden von Elvis´ Bandmusikern, der TCB-Band, den Backroundgirls, den Holiday Sisters und den Imperials.

„Ich arbeite seit 2003 mit den Musikern wie James Burton, Terry Blackwood und Glen Hardin zusammen. Jetzt hat uns Paul Leim, der Drummer von Stars wie Shania Twain und Lionel Richie, für diesen Auftritt zusammengebracht - ein Abenteuer“, so der Sänger. 

Jale sagt: „Ich bin alles, nur kein Elvis-Double!“
„Den Geist von Elvis kann man allen Ecken und Enden hier spüren“, wird er nachdenklich, als wir die Sun Studios betreten, dort wo der „King“ seinen ersten Mega-Hit „Thats alright, Mama“ 1953 aufnahm. Memphis lebt gut von dem Nimbus des Künstlers, der 1977 starb. Zu viel Leben in viel zu kurzer Zeit - klassisch-trauriges Ende einer Legende.

Seine Nachfahren, besonders Priscilla Presley, bauten seine letzte Lebensstätte, Graceland, zu einer Art von Disneyland samt Hotel um. Die Villa ist ein Museum, vis a vis sieht man seine Flugzeuge, Autosammlungen und anderen irdischen Überbleibsel. Sie hat hier eine eigene Welt erschaffen. Findet auch Jale, der zwar ein großer Presley-Fan ist, aber es nicht mag, „wenn man mich in einen Topf mit Elvis-Doubles steckt“. 

„Ich bin hundertprozentig authentisch“, sagt er selbstsicher, als der Konzertabend immer näher rückt. Memphis hat den Blues. Im wahrsten Sinne des Wortes: Alleine schon mit seiner kultig-coolen Musik-Straße, der Beale Street, oder den herrlichen Seitenblicken wie jener ins Peabody-hotel mit den mitten in der Hotellobby schwimmenden Enten. „Die Amerikaner zelebrieren das alles. Man kann hier nur etwas lernen“, muss unser Austro-Musiker lachen, als die Enten aus dem Brunnen auf einen roten Teppich hüpfen und in Richtung Aufzug watscheln, um (kein Scherz) in einer eigenen Suite zu nächtigen.

Nashville hingegen ist Country-Hauptstadt. Genau jene Country-Music-Awards finden auch zeitgleich statt. Zeit für einen Blick in die Bridgestone-Arena, um Stars wie Kelly Clarkson oder Carrie Underwood zu sehen, hat Dennis Jale aber nicht. Er steht im Studio und hat vor, gemeinsam mit der TCB-Band schon zu Beginn 2023 für eine kleine musikalische Überraschung zu sorgen und damit ein Zeichen zu setzen. 

Die Amis wurden mit dem Wiener Schmäh gepackt
Bis spät in die Nacht dauern die Studioarbeiten. Eine Stadt wie Nashville mit seinen 692.000 Einwohnern schläft aber ohnehin nie. Vor allem nicht, wenn es um Musik geht. Das sieht man in den weltberühmten RCA-Studios, im mit seinen bunten Lichtern leuchtenden Broadway - und man fühlt es, wenn man mit den Elvis-Musikern spricht. Vor allem auch, mit welcher Wertschätzung sie über den Austro-Rock-`n`-Roller sprechen. Und das nicht nur, um ihm den Rücken für das Konzert in der Kultlocation „3rd & Lindsay Bar & Grill“ zu stärken.

„Ein Österreicher singt bei einem sehr emotionalen Konzert für US-Kriegsveteranen, da denkt man schon zweimal darüber vor dem Auftritt nach“, sprach‘s, um kurz darauf die Bühne zu entern. Und wie! Er packte die Amis mit dem Wiener Schmäh. Der brach das Eis in der Sekunde. „Ich entschuldige mich bei Ihnen, liebes Publikum, für meinen starken österreichischen Akzent“, leitete er den Abend ein, um weiterzuführen, „aber das liegt daran, dass ich Österreicher bin!“ 

Was danach folgte, war ein Feuerwerk an Hits von Elvis gemeinsam mit seinen ehemaligen Bandmitgliedern und in der Mitte, „Mister Jale“. Wie war`s? „Genial. Der Funke ist sofort auf die Leute übergesprungen, und es hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass Elvis eine Droge ist!“, sagte er uns nach getaner Arbeit mit Glen Hardin & Co.

Was den Nimbus von Presley ausmacht? Jale fand seinerzeit bei einem Gespräch mit Kult-Musiker Hansi Lang (2008) eine Antwort, der sagte: „Der war großartig. Der ist für uns auf die Straße gegangen!"

Die Austro-Elvis-Presley-Nacht soll deshalb auch nicht die letzte gewesen sein.

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