Sechs Millionen Euro an Ausgleichsmaßnahmen für den Kraftwerksbau fließen ins Ötztal. Damit werden neben zahlreiche Eingriffe in das Bachbett und Böschungen auch Sanierungen umgesetzt. Weitere große Schritte im kommenden Jahr.
Der Bau eines Kraftwerkes ist ohnehin schon ein Kostengigant, mit den in der UVP definierten Ausgleichsmaßnahmen legt die Tiwag noch einige Prozent drauf. „Rechnet man GKI und Kühtai zusammen, investieren wir 170 Millionen in die Natur“, erläuterte Tiwag-Chef Johann Herdina gestern in Längenfeld beim Lokalaugenschein einer solcher Maßnahme. Im Ortsteil Dorferau wird die Ötztaler Ache gerade renaturiert, ihr Korsett wird breiter. „Durch die Aufweitung des Gewässerbettes werden naturnahe Uferböschungen entstehen, Flora und Fauna können sich ausbreiten“, erklärte Projektleiter Klaus Feistmantl.
Dies sei allerdings nur eines von vier Projekten, die im Ötztal umgesetzt werden. Weiters werde das im Tal einzigartige Gießensystem – einst errichtet für die Entwässerung – neu gestaltet und mit Fischwanderhilfen ausgestattet. Somit würden, verbunden mit der Ache, neue Lebensräume für die Wassertiere entstehen.
Weiteres Sanierungsprojekt geplant
Eine weitere Maßnahme zur Renaturierung der Ache inklusive der Wiederherstellung eines historischen Seitenarmes ist im Gemeindegebiet von Sautens vorgesehen. Für 2023 ist ein Sanierungsprojekt am Fischbach bei Gries geplant. Die Ötztaler Natur profitiert somit mit einer Gesamtinvestitionssumme von sechs Mio. Euro von der Erweiterung des Kraftwerkes Kühtai, deren Ausgleichsmaßnahmen in Summe satte 36 Mio. Euro kosten werden.
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