Er ist der Mann für die späten grün-weißen Glücksmomente: Keiner verkörpert die „Rapid-Viertelstunde“ so sehr wie Bernhard Zimmermann. Der 20-jährige Korneuburger weiß mit Toren zu überzeugen - und das trotz geringer Spielzeit. „Es ist gerade nicht die leichteste Phase für mich, aber ich werde mich da wieder rauskämpfen“, sagt er im Gespräch mit krone.at. Dem Stürmer bietet sich nun auch die Gelegenheit, bei Nationalteam-Trainer Ralf Rangnick vorzuspielen.
88. Minute am Samstag in Hartberg: Beim Stand von 1:1 versucht Rapid, einen chaotischen Herbst doch noch versöhnlich zu beenden. Mit viel Willenskraft gelingt es, den Ball über die Linie zu stochern. Und wer war es? Na klar, Bernhard Zimmermann. „Ein wichtiger Treffer für die Mannschaft und auch für mich“, atmet der Torschütze durch. Sechs Saisontore (fünf in der Liga, eines im ÖFB-Cup) hat der Angreifer zu Buche stehen. Alle fielen in der berühmten „Rapid-Viertelstunde“.
Nur 46 Minuten in fünf Partien
Mitte Oktober musste Trainer Ferdinand Feldhofer sein Büro in Hütteldorf räumen. Sportchef Zoran Barisic steht seitdem an der Seitenlinie der Grün-Weißen. In den bisherigen fünf Ligaspielen unter dem neuen Chef kam Zimmermann insgesamt nur 46 Minuten zum Einsatz. „Ich bin ein Spieler, der sehr viel hinterfragt. Aber ich stelle mich hinter das Team und werde meinen Teil dazu beitragen“, gibt er sich professionell.
Mit Kämpfer-Mentalität in die Fan-Herzen
Blickt man wiederum in die sozialen Medien und Foren wird deutlich, dass eine Vielzahl der Fans den 1,80-Meter-Mann in der Startelf sehen wollen. Immer wieder wird das Kämpferherz hervorgehoben. Eine Mentalität, die einige Rapid-Anhänger zuletzt vermisst hatten. Zu den Stärken Zimmermanns zählt, ein Spiel beleben zu können. Seine Saisontore hat er allesamt als Joker erzielt. „Ich hab aber auch vergangene Saison bewiesen, dass, wenn ich von Anfang an spiele, ich meine Tore mache. Natürlich möchte ich wieder von Start weg spielen. Wenn ich meine Leistung auf den Platz bringe, wird das auch wieder so sein“, lautet seine Kampfansage.
„Der Zug kommt ins Rollen“
In den letzten vier Spielen gab es zehn Punkte - es geht wieder aufwärts bei Rapid. Die Entwicklung der Mannschaft unter Trainer Zoran Barisic sieht „Berni“ positiv: „Wir haben uns von den Punkten gesteigert, wissen aber auch, dass viele enge Spiele dabei waren. Momentan haben wir etwas mehr Glück als der Gegner.“
Als Liga-Vierter gehen die Hütteldorfer in die WM-Pause. In dieser gilt es, am Feinschliff zu arbeiten, „denn wir haben sehr viel Potenzial in der Mannschaft“, so Zimmermann. Das Ziel ist, so schnell wie möglich die Teilnahme an der Meistergruppe zu fixieren. „Wir hatten in dem Jahr einen extremen Umbruch. Dass von heute auf morgen nicht alles funktioniert, ist klar. Aber schön langsam kommt der Zug ins Rollen!“ Langweilig wird es bei Rapid in der Winterpause aber nicht. Am 26. November erfolgt die Wahl des zukünftigen Klub-Bosses Alexander Wrabetz. „Die Personen, die gewählt werden, treffen dann hoffentlich gute Entscheidungen für Rapid.“
Training unter Rangnick
Doch derzeit heißt es Rot-Weiß-Rot statt Grün-Weiß. Im ersten Spiel des U21-Lehrgangs in Kroatien gab’s am Donnerstag in Medulin ein umkämpftes 1:1 gegen die Türkei. Zimmermann, der bis zur 84. Minute im Einsatz war, strahlte in der Offensive immer wieder Gefahr aus. Am Montag wartet dann in Pula das Duell mit Gastgeber Kroatien. Danach geht’s für Zimmermann in den Trainingslehrgang für Perspektivspieler unter der Leitung von Teamchef Ralf Rangnick gemeinsam mit U21-Chefcoach Werner Gregoritsch. Eine große Ehre für Zimmermann. „Ich freue mich schon darauf, mich zu zeigen“, so der junge Rapidler.
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