Nach Raketen-Aufstieg

WSG-Spieler Zukunftsaktie für das Nationalteam

Lukas Sulzbacher: Nächste Woche beim Rangnick-Lehrgang.

(Bild: Birbaumer Christof)

Das war ein regelrechter Raketen-Aufstieg: Im Juli sah Lukas Sulzbacher bei Rapid Wien keine Perspektive mehr, nun ist der WSG-Profi gar eine Zukunftsaktie für das Österreichische Nationalteam.

Ins kalte Wasser geschmissen? Nein, so weit würde Lukas Sulzbacher (22) nicht gehen. Schließlich hatte er ja auch bei Rapid zwei Bundesliga-Einsätze. Okay, einmal 12 und einmal 9 Minuten, aber immerhin.

Nur, so richtig „schwimmen“ gelernt hat der gebürtige Niederösterreicher erst in Tirol, im Dress der WSG. Kam in Runde drei (2:2 gegen Klagenfurt) – und blieb. Sulzbacher war jedes Match dabei, hatte im Herbst stolze 14 Bundesliga-Einsätze und schoss in Hartberg (5:1) sein erstes Tor.

Ja, dieser Wechsel nach Wattens hat mir gutgetan.

Lukas Sulzbacher

„Natürlich habe ich eine Riesenfreude“
Nun ist der 22-Jährige sogar ins Radar von Teamchef Ralf Rangnick gekommen, ist nächste Woche beim Lehrgang für Perspektivenspieler in Pula (KRO) dabei. Just der, der sich im Juli bei Rapid gar keine Perspektive mehr sah – und in die Fußball-Provinz nach Wattens wechselte und dort durchstartete. Vom Zweitliga-Kicker (bei Rapids Amateuren) zum Fast-Teamspieler. „Natürlich habe ich eine Riesenfreude, dass ich da in Pula dabei sein darf. Vor allem, weil es überraschend kam“, lacht „Sulzi“, „ja, dieser Wechsel hat mir gutgetan. Wobei man mich in Wattens toll aufgenommen und unterstützt hat.“

Wurde sein Potenzial übersehen?
Dass Lukas zuletzt (durch Zufall) eine offensivere Rolle im WSG-Team zugeteilt bekommen hat, beschleunigte die Entwicklung zum Aufsteiger der Herbstsaison. „Ich war mein Leben lang Verteidiger, aber mir taugt’s schon, wenn ich das offensiver angehen kann.“

Dass man in Wien das Potenzial des 22-jährigen „Rapid-Urgesteins“ (er war 15 Jahre beim Verein!) schlicht übersehen hat, quittiert Lukas mit einem Achselzucken. Weil’s eh eine Binsenweisheit ist, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt. Und weil Nachkarten auch in diesem Fall gar nichts bringt.