Nach Mainusch-Verzicht

Tiroler ÖVP-Klubchef Wolf soll AAB-Obmann werden

Tirol
11.11.2022 13:47

Nach seiner überraschenden Ankündigung, auf die Kandidatur für den Landesobmann des Tiroler Arbeiter- und Angestelltenbundes AAB zu verzichten, hat der aktuelle geschäftsführende Obmann, LA Dominik Mainusch, im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf für diese Funktion vorgeschlagen. Dieser sprach - flankiert von einem vierköpfigen Team - von einem „Neustart“, den er anstoßen wolle. Landesrätin Astrid Mair will seine Stellvertreterin werden.

Die Wahl wird am AAB-Landestag im Februar 2023 über die Bühne gehen, hieß es. Ein genauer Termin war noch ausständig. Am 21. November sei jedenfalls eine Landesleitungssitzung anberaumt, im Zuge derer das Prozedere für die Wahl festgelegt und der Landestag vorbereitet werden soll.

Fünfköpfiges Team mit Wolf an Spitze
Er habe den AAB - auch ob der „schwierigen Rahmenbedingungen“ - „möglichst breit aufstellen“ wollen, erläuterte Mainusch eingangs. Die Vision des Bundes sollte auf „mehreren Schultern und Händen getragen“ werden. Das Resultat seiner Überlegungen und „intensiver Gespräche“: Ein fünfköpfiges Team mit dem „Routinier“ Wolf an der Spitze, „bereichert“ von der die Arbeitsagenden innehabenden Landesrätin Mair, die er als „Verbindung in die Regierung“ sah. Sie soll Wolfs Stellvertreterin werden. Als „Bindeglied in die Arbeiterkammer“ soll indes die Tiroler AK-Vizepräsidentin Verena Steinlechner-Graziadei fungieren.

Drähte zu Bundesrat und Gemeinden
Auch LA Florian Riedl (ÖVP), seines Zeichens Bürgermeister der Gemeinde Steinach und AAB-Chef im einwohnerstärksten Bezirk Innsbruck-Land, soll dem künftigen Team angehören. Er würde die „Koordination in den Bundesrat“ übernehmen, beschrieb Mainusch. Außerdem soll er Leiter der ÖVP-internen AAB-Landtags-ARGE bleiben und dort die „legistische Koordination“ übernehmen. LA Iris Zangerl-Walser (ÖVP), Vizebürgermeisterin von Zirl (ebenfalls Bezirk Innsbruck-Land) soll schließlich die Brücke zu den Gemeinden schlagen und eine Stimme der Frauen und Seniorinnen und Senioren sein.

Wolf gibt Funktionen ab
Der designierte Obmann Wolf betonte in seiner Stellungnahme indes, dass er das Amt nicht leichtfertig angenommen habe, eigentlich schon „genug politische Ämter“ innehabe und „nicht unbedingt etwas werden“ wolle. Er sei aber von „unterschiedlichen Seiten intensivst gefragt“ worden. Unter anderem sei auch Ex-Landesrätin und ehemalige AAB-Chefin Beate Palfrader (ÖVP) an ihn herangetreten. Seine Ämter als ÖVP-Bezirksparteiobmann von Imst und Geschäftsführer des Vereins Seniorenbund lege er damit „schweren Herzens“ mit sofortiger Wirkung zurück, seine Position als Aufsichtsratsvorsitzender bei der Neuen Heimat Tirol (NHT) im kommenden Jahr, um genügend Ressourcen für die neue Tätigkeit zu haben.

Die Organisation und der von ihm angekündigte „Neustart“ könne jedoch nicht „von einem Mann alleine getragen“ werden, unterstrich Wolf. Sein designiertes Team sah er als „Mischung aus jungen und politisch erfahrenen Menschen“. Die „Personaldecke“ sei „keine dünne“. Wie lange er gedenke im Amt zu bleiben, wollte er nicht sagen. Klar sei jedenfalls, dass der AAB „schlagfertig“ agieren und deutlich für die Anliegen eintreten müsse - habe man doch bei der Wahl „vor allem bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verloren“. Diese seien zur Liste Fritz, FPÖ und auch zur SPÖ abgewandert.

Acht AAB-Abgeordnete im Landtag
Mair war dem AAB übrigens erst nach ihrem Amtsantritt beigetreten, was ihr aber bei der Pressekonferenz nicht angelastet wurde. Mainusch verwies auf Journalistenfrage auf Mairs „politisches Talent“, von dem er überzeugt sei. Sie selbst versicherte, dass sie „eine sehr starke Stimme“ habe und „durchaus in der Lage“ sei, den AAB in der Regierung zu vertreten. Der Arbeiter- und Angestelltenbund ist seit der Landtagswahl mit acht Abgeordneten im Landtag so stark vertreten wie noch nie. Allerdings gehörten in der vergangenen Regierung noch drei Regierungsmitglieder dem Bund an, nun ist Mair die einzige.

Mainusch übte das Amt des AAB-Landesobmannes nach dem politischen Rückzug von Palfrader geschäftsführend aus und wurde damit eigentlich bereits als logischer Nachfolger in Stellung gebracht. Am Dienstag hatte der 31-Jährige angekündigt, dafür doch nicht zur Verfügung zu stehen. Er wolle sich auf seine Aufgaben als Bürgermeister von Fügen und Mandatar im Landesparlament konzentrieren, erklärte er am Freitag erneut. Als Bundesobmann-Stellvertreter des ÖVP-Arbeitnehmerbundes wolle er jedenfalls weiterhin die „Achse nach Wien“ aufrechterhalten.

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