Pfotenabdrücke und Schmuck: Viele Steirer wollen ein Andenken an ihre geliebten Haustiere, wenn diese verstorben sind. Ein Besuch im Gleisdorfer Tierkrematorium.
Jeden Tag wartete „Luna“ schon an der Tür, „Seppi“ schnurrte beim Fernsehen beruhigend auf der Couch. Hund und Katz gehören für viele Steirer zur Familie. Der Abschied von geliebten Haustieren fällt schwer.
„Dann ist es schön, für die Besitzer da zu sein“, sagt Günther Stadler. Der Steirer ist Mitarbeiter in einem der wenigen Tierkrematorien Österreichs in Gleisdorf. Er und seine Kollegen sind rund um die Uhr da: „Wir holen bis zu 120 Kilogramm schwere Tiere österreichweit ab und äschern sie bei uns ein.“
Oft behalten sie tote Mitgeschöpfe auch länger im Kühlhaus: „Weil manche Besitzer erst nach einer Zeit bereit sind, Abschied zu nehmen.“ Das geht dort auch in Form einer Verabschiedung.
Ich mag meinen Job. Es ist schön, dass wir so viel Dankbarkeit und Wertschätzung von den Leuten bekommen.
Günther Stadler
Bestatter fertigen Schmuck aus Asche
Und dann? „Die meisten nehmen die Asche in Urnen mit heim“, weiß Stadler. Die Tierbestatter arbeiten sie aber auch in Pfotenabdrücke aus Keramik ein und befüllen Silberschmuck oder Perlen. In einem chemischen Prozess werden dabei Asche oder Haare in einer Flüssigkeit aufgelöst und dann in eine Perle gepresst.
Auch als Diamant können die Tiere weiterhin bei ihren Besitzern bleiben: „In meinen eineinhalb Jahren war das aber erst zwei- bis dreimal der Fall.“ Die verarbeiteten 300 Gramm Asche kosten immerhin 2500 Euro aufwärts: „Sie werden aber woanders hergestellt.“
Feuerbestattung immer beliebter
Weil die Feuerbestattung bei Tieren immer mehr zunimmt, eröffnet „Aevum“ im Dezember auch eine eigene Filiale in Graz: „Um Tiere schneller nach Gleisdorf bringen zu können.“
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