Grüne Zukunft in NÖ

Kohlekraftwerk weicht neuer Photovoltaik-Anlage

Niederösterreich
31.10.2022 06:01

Das Kohle- und Gaskraftwerk in Peisching im niederösterreichischen Bezirk Neunkirchen wird jetzt durch eine Photovoltaikanlage ersetzt. Im Weinviertel sollen indes bald neue Anlagen für frischen Wind und grünen Strom sorgen.

In den 1960er Jahren vom legendären Kanzler Leopold Figl eröffnet, wurde das Gas- und Kohlekraftwerk „Hohe Wand“ in Peisching im Jahr 1987 stillgelegt. Seither gilt der 110 Meter hohe Schlot als Industriedenkmal. In wenigen Monaten wird dieses im wahrsten Sinne des Wortes der Energiewende weichen. Eine Photovoltaikanlage soll den „Kohle-Kapazunder“ bereits alsbald ersetzen. „Der Kamin ist über Jahrzehnte ein Orientierungspunkt in der Region gewesen. Unser Riese stand für Wohlstand und sichere Besorgung“, bedauert ein Anrainer. Doch gegen diesen drastischen Schritt ist er – wie viele andere Bewohner des Bezirks Neunkirchen – machtlos.

Schritt für Schritt in eine grünere Zukunft
Der Standort im Landessüden war von Beginn an auch eine Leitwarte für das Stromnetz. Die Netzanlagen wurden auch nach dem Ende des fossilen Kraftwerkes bis 2008 von der EVN-Tochter Netz NÖ weiter betrieben. Der Abbruch des Umspannwerk-Altbestandes inklusive diverser Hilfseinrichtungen und der ehemaligen Leitwarte ist schon für das Frühjahr 2023 geplant. Höhepunkt des Vorgangs wird die Abtragung des Kamins werden. „Wenn alles nach Plan läuft, sind die Arbeiten im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt“, betont EVN-Sprecher Stefan Zach.

Peisching bleibt aber auch ohne den alten Turm weiter ein wichtiger blau-gelber Energieknoten. Das Kraftwerksareal wird seit einigen Jahren als Energieholzlager für den Betrieb der Biomasseheizwerke genutzt. Nun wird mit dem Bau einer großen Photovoltaikanlage ein weiterer Schritt in die sanfte „Ökozukunft“ gesetzt. „Die Flächen sind landwirtschaftlich nicht nutzbar und damit für die großflächige Sonnenstromerzeugung prädestiniert“, meint Zach, der gleichsam auch zu bedenken gibt: „Heute würden wir solche kleinen schnellstartenden Gasturbinen für die Versorgungssicherheit, das Ausregeln der Schwankungen von Wind und Sonne, in den Netzaufbau nach einem immer wahrscheinlicher werdenden Blackouts dringend brauchen.“ Bis zum Jahr 2034 will die EVN ihren Treibhausgas-Ausstoß um rund 60 Prozent reduzieren.

Windkraft-Offensive startet nun im Weinviertel
Auch im Weinviertel wird die Energiewende vorangetrieben. Seit Oktober wurd in den Gemeinden Großkurt und Altlichtenwarth ein nach den beiden Kommunen benannter Windpark errichtet. Vier moderne Anlagen werden errichtet und künftig für Öko-Strom in rund 19.200 Haushalten sorgen. „In unserem erst kürzlich neu festgelegten Fahrplan haben wir uns ganz klar für die Windkraft ausgesprochen. Bis 2035 soll diese verdreifacht und neben der Modernisierung von bestehenden Anlagen sollen auch 250 neue Windräder gebaut werden“, gibt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf die Energie-Marschroute vor.

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