Wie in „Breaking Bad“

Arzt soll zu Hause Crystal Meth hergestellt haben

Steiermark
23.08.2022 11:18

Ein Fall, der an die beliebte Serie „Breaking Bad“ erinnert: Ein steirischer Arzt und Forscher stand am Dienstag vor Gericht, weil er angeblich Methamphetamin hergestellt haben soll. „In unserer Wohnung gab es einen Raum, zu dem ich keinen Zutritt hatte. Da hat er sich tagelang eingesperrt“, sagte seine Ex-Freundin vor der Richterin aus. Der Prozess wurde vertagt.

In schickem Anzug und ledernen Schuhen sitzt der angeklagte Arzt am Dienstag vor der Richterin im Grazer Straflandesgericht. Er schweigt, obwohl - oder gerade weil - die Vorwürfe schwer wiegen. „Unerlaubten Umgang mit Suchtgiftmitteln“ legt die Staatsanwaltschaft dem Mitte 40-Jährigen unter anderem zur Last. Er soll das gefährliche Suchtgift bei sich zu Hause erzeugt haben. Bei einer Hausdurchsuchung wurden etliche Chemikalien gefunden, die darauf hindeuten.

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Als wir zusammen waren, hat er sicher keine Drogen erzeugt.

Die Ex-Freundin des Arztes

„Er konsumierte keine Drogen“
In der Wohnung hat der Arzt nicht alleine, sondern gemeinsam mit seiner Ex-Freundin gelebt. Die blonde, junge Ärztin mit Designertasche sagt als Zeugin aus. „Er konsumiert keine Drogen und hat auch keine Freunde, die das tun“, erklärt sie. „Als wir zusammen waren, hat er das sicher nicht gemacht.“ 2019 endete die Beziehung.

Allerdings: „Das Büro war sein Raum. Da hatte ich vor allem in den letzten ein, zwei Jahren keinen Zutritt.“ - „Finden Sie das normal?“, will die Richterin wissen. „Nein, normal ist das sicher nicht.“

Das Grazer Straflandesgericht (Bild: Juergen Radspieler)
Das Grazer Straflandesgericht

„Wenn er rauskam, sah er krank aus“
In dieses Büro habe sich der Arzt, der früher in der biochemischen Grundlagenforschung tätig war, teils „länger als zwei Tage eingesperrt“, sagt seine Ex-Freundin. „Er hat dort nichts gegessen oder geschlafen. Wenn er rauskam, sah er oft todkrank aus.“ Labor-Utensilien habe sie dort nicht gesehen, im Keller lagerten aber scheinbar einige Werkzeuge. Der Angeklagte schweigt und schüttelt den Kopf.

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Wenn er aus dem Büro kam, sah er oft todkrank aus.

Ex-Freundin des Arztes

Chemiker fand Spuren von Meth
Als zweiter Zeuge tritt ein Chemiker des Bundeskriminalamtes vor die Richterin. „Mit den gefundenen Chemikalien kann man leicht Methamphetamine herstellen. Das sehen wir immer wieder“, erklärt der Mann. In Lösungen habe er Spuren des Meth und Nebenprodukte gefunden. „Es war klar, dass da eine Reaktion stattgefunden haben muss.“

Lang und breit dreht sich der Prozess schließlich um chemische Detailfragen, bis die Richterin entscheidet, eine pharmazeutische Sachverständige beizuziehen. Vertagt.

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