Öko-Initiative fordert

„Freie Felder statt Beton!“ in Wiener Neustadt

Niederösterreich
13.08.2022 06:04

Den eher wenig schmeichelhaften Beinamen „Betonhauptstadt“ hat Wiener Neustadt von Öko-Aktivisten erhalten. Eine neue Initiative fordert daher rund um die Stadt freie Felder.

Mit berührendem Idealismus ziehen die Bodenretter ins Feld, um der Baulobby sowie deren Bagger- und Asphaltmonstern doch noch etwas Wiener Neustädter Grün zu entreißen. Das kleine engagierte Team will „für Mensch und Tier eine Kursänderung der alten Politik“. Daher sammeln die jungen Aktivisten jetzt Unterschriften für einen Initiativantrag im Gemeinderat.

Trauriger Spitzenreiter
„Boden ist eine wertvolle Ressource. Österreich geht fahrlässig damit um. Täglich werden bei uns 11,5 Hektar pro Tag versiegelt, der schlechteste Wert in ganz Europa“, kritisiert Web-Designer Dave Kock und stellt die Wiener Neustädter Stadtführung an den Öko-Pranger: „Wir gelten als Betonhauptstadt der Republik, waren bereits 2019 mit 583 Quadratmetern Versiegelung pro Person trauriger Spitzenreiter beim Flächenfraß.“

Antrag im Gemeinderat
500 Unterschriften sind notwendig, damit Kock und seine Mitstreiter im Stadtparlament Gehör finden. „Der Gemeinderat kann den Antrag schwer ablehnen und gleichzeitig behaupten, Bodenschutz ernst zu nehmen“, legt Studentin Pia Lutterschmidt nach.

Neues Gewerbegebiet
Brennend aktuell geht es um 37 Hektar hochwertige Äcker östlich des Akademieparks, die nach den Plänen der Stadt als Gewerbegebiet verbaut werden sollen. Kock: „Dieses verheerende Vorhaben fügt sich in die umstrittene Ostumfahrung ein. Im Süden und Westen sind weitere 200 Hektar langfristig als Erweiterungsgebiete für flächenintensive Betriebe gedacht.“

Anfragen zu der Initiative per Mail an: dave@kock.at

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