Der Tourismus ist die Lebensader der schicken Pinzgauer Gemeinde. Diese Stärke hat aber auch eine Kehrseite: teure Gründe, allgemein hohe Preise für Einheimische.
Bürgermeister Hermann Rohrmoser ist seit drei Jahren der Ortschef in Maria Alm. Wenn der 56-Jährige sagt, dass Grundkauf wie Hausbau „fast nicht mehr leistbar für Private ist“, ist das weder als Kritik an den Vorgängern noch als gereizte Jammerei zu verstehen. Es ist eine ganz nüchterne Analyse.
Es ist schön, in einem sicheren und belebten Dorf zu wohnen. Es gibt aber keine leistbaren Baugründe mehr für Einheimische.
Alexander Schoder (36), Gastronom in Maria Alm
Zum einen hat das für ihn stark mit der Teuerung zu tun. Er weiß als Angestellter einer lokalen Tischlerei, dass Preise für Holz und Co. stark steigen und „der Preis für Zirbe regelrecht explodiert ist“. Zum anderen hängen die Probleme, etwa für junge Familien, die sich ein Eigenheim bauen wollen, mit dem florierenden Tourismus zusammen: Maria Almt hat 2248 Einwohner, jedoch 2736 Zweitwohnsitze und sage und schreibe 7000 Gästebetten. Man richtet sich am Fuße des Steinernen Meeres nach den Touristen. „Sie sind unsere Haupteinnahmequelle“, sagt Rohrmoser. Ohne sie würde es nicht gehen.
Die Kehrseite: „Ein Einheimischer zahlt den Preis des Touristen“, bringt es der SPÖ-Politiker auf den Punkt. 50.000 bis 60.000 Quadratmeter stehen immer noch für Zweitwohnsitze zur Verfügung. Weil der einzelne rund 1000 Euro kostet, gibt es auch für Einheimische den Baugrund-Quadratmeter nicht mehr unter 500 bis 600 Euro.
Ich schätze die wunderschöne Landschaft, die gute Zusammenarbeit mit den Betrieben. Es braucht aber mehr Parkplätze.
Elisabeth Rieder (32), Floristin „Blumenkulisse Lilly“
Mountainbike-Strecke wartet auf Zustimmung
„Dafür geht es uns finanziell sehr, sehr gut“, hält der Ortschef fest. Die geplante Recyclinghof-Erneuerung wird man wohl ohne Fremdfinanzierung stemmen können. Da gibt es dann auch Spielraum für neue Attraktionen. Wie eine Mountainbike-Verbindung vom Ortskern über den Primbachkogel in den Ortsteil Hinterthal. Die Unterschrift eines Grundeigentümers geht aber noch ab.
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